
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Geschäftsklima steigt deutlicher als erwartet
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im August deutlicher als erwartet aufgehellt. Der vom Münchener Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex stieg auf 103,8 (Juli: 101,7) Punkte. Der erste Anstieg seit November 2017 trug den Index auf den höchsten Stand seit Februar dieses Jahres. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf nur 101,9 Punkte prognostiziert.
Lampe: Ifo-Anstieg war überfällig
Der Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex im August ist aus Sicht des Bankhauses Lampe "überfällig gewesen". "Dass er auch noch so stark gestiegen ist, hat damit zu tun, dass er in den vergangenen Monaten auch mal stärker gefallen ist", sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger. Die von Ifo-Institut in den Raum gestellte Prognose, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 0,5 Prozent steigen wird, hält Krüger nicht für völlig abwegig.
DZ: Ifo-Anstieg deutet auf stabile Konjunktur
Der unerwartet kräftige Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex im August deutet nach Einschätzung der DZ Bank darauf hin, dass die Konjunktur in Deutschland stabil bleibt. "Die Konjunktur läuft nicht mehr so reibungslos wie 2017, doch sie läuft noch", schreibt Chefvolkswirt Stefan Bielmeier in einem Kommentar.
Commerzbank: Fall des Ifo-Index ist vorüber
Die Commerzbank hält den seit Ende 2017 anhaltenden Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas nach dem unerwartet deutlichen Anstieg im August für beendet. "Damit sollten sich die harten Konjunkturdaten wie die Auftragseingänge, die bis zuletzt deutlich gefallen sind, in den kommenden Monaten stabilisieren", schreibt Chefvolkswirt Jörg Krämer in einem Kommentar.
Allianz: Deutsche Wirtschaft wächst im zweiten Halbjahr solide
Die Allianz rechnet nach dem unerwartet deutlichen Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex' im August für das zweite Halbjahr mit einem soliden Wachstum in Deutschland. "Die binnenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine Fortsetzung des Aufschwungs sind weiterhin sehr gut", schreibt Volkswirt Gregor Eder in einem Kommentar.
VP: Politik für weitere Konjunktur entscheidend
Die liechtensteinische VP Bank erklärt den deutlichen Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex im August mit der vorläufigen Beilegung des Handelsstreits der EU mit den USA. "Die politische Komponente spielt für den weiteren Konjunkturverlauf eine entscheidende Rolle, Handelsstreitigkeiten, Ängste vor einem Zahlungsausfall der Türkei und die schwierigen Brexit-Verhandlungen sind dabei aktuell die prominentesten Themen", schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel in einem Kommentar.
INSM: Politik muss Blockade bei Renteneintrittsalter aufgeben
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hat die Rentenpläne der Koalition zurückgewiesen und ein höheres Renteneintrittsalter verlangt. Es gelte, das "Rentenpaket 2018" zu stoppen, die Vorschläge der Rentenkommission abzuwarten und die politische Blockade eines steigenden Eintrittsalters aufzugeben, mahnte die von Arbeitgeberverbänden finanzierte Organisation. Ab 2030 solle man das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung koppeln, sagte INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr.
Bundeskartellamt verhängte 2017 Bußgelder von 66 Millionen Euro
Das Bundeskartellamt hat im vergangenen Jahr Bußgelder in Höhe von rund 66 Millionen Euro gegen insgesamt 18 Unternehmen verhängt. Abgeschlossen wurden unter anderem Ermittlungen gegen Hersteller von Industriebatterien, Hafenschlepper und Automobilzulieferer, wie das Amt in Bonn mitteilte. "Die Kartellverfolgung ist Kern unserer Arbeit", erklärte Behördenchef Andreas Mundt anlässlich des Jahresberichts.
Bundesregierung verurteilt Hass und Gewalt auf den Straßen in Chemnitz
Die Bundesregierung hat den Gewaltausbruch in Chemnitz nach dem tödlichen Messerangriff auf einen 35-Jährigen verurteilt. Am Sonntag hatte ein rechter Mob Menschen angegriffen, die nicht deutsch aussahen. "Solche Zusammenrottungen, Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens, anderer Herkunft, das nehmen wir nicht hin", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Das habe auf unseren Straßen keinen Platz, ergänzte er.
Frankreich verfehlt der EU zugesagtes Defizitziel für 2018
Frankreich kann sein selbst gestecktes Defizitziel in diesem Jahr nicht einhalten. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire räumte in Paris ein, die Neuverschuldung werde 2018 nicht auf 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sinken, wie es die Regierung im Frühjahr bei der EU-Kommission angekündigt hatte. Wegen des schwachen Wachstums werde das Defizit der öffentlichen Kassen am Jahresende vermutlich 2,6 Prozent betragen - das wäre der gleiche Wert wie 2017.
Iran fordert Haager Gericht zur raschen Aufhebung der US-Sanktionen auf
Der Iran hat vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag die rasche Aufhebung der von den USA gegen Teheran verhängten Sanktionen gefordert. Das Gericht solle den Fall angesichts der "dramatischen Auswirkungen" auf die iranische Wirtschaft "mit äußerster Dringlichkeit" behandeln, erklärte der Anwalt Mohsen Mohebi zu Beginn der viertägigen Anhörung. Die Wiederverhängung der Sanktionen durch die USA zielten darauf ab, der Wirtschaft und der Bevölkerung im Iran den größtmöglichen Schaden zuzufügen.
DJG/DJN/AFP/apo
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August 27, 2018 07:30 ET (11:30 GMT)
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