Von Ulrike Dauer und Christian Grimm
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Stromkonzern Uniper will nicht, dass der neuen Ankerinvestor Fortum mehr als die Hälfte der Aktien kontrolliert. Bei einem Treffen mit Journalisten in Frankfurt erklärte Finanzvorstand Christopher Delbrück, das winzige russische Wassergeschäft sei durch die Einordnung der russischen Behörden ein "strategischen Asset". Wegen des Wasserwerks erlauben die Beamten Fortum, höchstens die Hälfte der Anteile an Uniper zu besitzen.
Der finnische Energiekonzern hat vor kurzem die verbliebenen 47 Prozent der Eon an Uniper für 4 Milliarden Euro übernommen. Ursprünglich wollte das Unternehmen die Düsseldorfer schlucken, scheiterte aber an Vorstand und Aufsichtsrat. Eine Aufstockung der Anteile über 50 Prozent hält Delbrück derzeit für nicht machbar: "Das ist, wenn man selber in Russland tätig ist, keine gute Idee. Wenn man eine Auflage verletzt, ist das nicht hilfreich", erklärte der Finanzvorstand.
Die aggressiven Investmentfonds Knight Vinke und Elliott dürften hingegen darauf setzen, dass Fortum nachlegt und zukauft. Elliott versuchte, Vorstandschef Klaus Schäfer eine Sonderprüfung im Zusammenhang mit dem Einstieg bei Fortum anzuhängen, scheiterte aber auf der Hauptversammlung. Fortum-Chef Pekka Lundmark beklagte öffentlich eine Blockadepolitik Schäfers. Aus seiner Sicht hätte er das Wassergeschäft verkaufen und damit den Weg frei machen können.
Die Uniper-Chefetage hatte den Einstieg des Konkurrenten aus dem hohen Norden lange als feindlichen Vorstoß bekämpft. Derzeit laufen Gespräche über die Zusammenarbeit. Über deren Inhalt wollte Delbrück nichts sagen.
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August 28, 2018 09:00 ET (13:00 GMT)
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