
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
DGB und Arbeitgeber über Chancen der Digitalisierung einig
Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben in einem bemerkenswerten Schulterschluss die Chancen der Digitalisierung betont. BDI-Chef Dieter Kempf und der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann erklärten beim "Zukunftsgespräch" der Bundesregierung auf Schloss Meseberg übereinstimmend, dass der Mensch beim zu erwartenden Strukturwandel im Mittelpunkt zu stehen habe und die Digitalisierung am Ende mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten werde. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, die Digitalisierung werde "große Strukturumbrüche" in der Arbeit bringen. Seit dem letzten Meseberger "Zukunftsgespräch" vor drei Jahren zu diesem Thema habe es bereits große Fortschritte gegeben. Sie verwies insbesondere auf die Ausgestaltung der "Nationalen Weiterbildungsstrategie".
Salvini: Merkel hat Risiko sozialer Konflikte durch Migration unterschätzt
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach Ansicht des italienischen Innenministers Matteo Salvini die sozialen Folgen der Flüchtlingskrise jahrelang unterschätzt. "Der Aufstieg der AfD ist eine klare Reaktion darauf", sagte der Chef der rechtsextremen Lega-Partei in einem Interview mit der Deutschen Welle. "Das ist die Antwort, die viele unzufriedene Deutsche zu geben versuchen." Salvini bekräftigte den Kurs der italienischen Regierung in der Flüchtlingspolitik. "Es ist klar, dass ich alle Ankünfte unterbinden will", sagte er.
Zahl der Wohngeldbezieher sinkt 2017 um 6,2 Prozent
Die Unterstützung von einkommensschwächeren Haushalten in Deutschland mit Wohngeld ist im vergangenen Jahr gesunken. Mit 592.000 Haushalten war die Zahl am Jahresende um 6,2 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Insgesamt gaben Bund und Länder dafür zusammen 1,134 Milliarden Euro aus, rund 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Durchschnittlich beliefen sich die Zahlungen auf gut 150 Euro pro Monat und Haushalt. Die Quote bezogen auf alle privaten Haushalte verringerte sich auf 1,4 von 1,5 Prozent.
Barley will kürzere Gerichtsverfahren
Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) will Gerichtsverfahren beschleunigen. Die "Dauer von Rechtsstreitigkeiten" oder die "Qualität in familiengerichtlichen Verfahren" seien Bereiche, in denen wir besser werden können, sagte die SPD-Politikerin der "Bild"-Zeitung vom Dienstag. Sie verwies auf den im Koalitionsvertrag verabredeten "Pakt für den Rechtsstaat" mit einer Qualitätsoffensive in der Justiz. "Damit stärken wir das Vertrauen in unseren Rechtsstaat", sagte dazu Barley. "Jeder muss sich sicher sein, dass er zu seinem Recht kommt, denn der Rechtsstaat kennt keine Rechtlosen".
Australische Notenbank tastet Zinsniveau nicht an
Die australische Notenbank hat ihren Leitzins im September abermals unverändert gelassen. Wann es zu einer Zinserhöhung kommen wird, ist nach wie vor unklar. Die Reserve Bank of Australia hat signalisiert, dass sie weiterhin einen allmählichen Anstieg der Löhne und der Inflation erwartet, und dass die Arbeitslosigkeit sich langsam abschwächt. Wie von Ökonomen erwartet, hat die Notenbank den Leitzins auf dem Rekordtief von 1,50 Prozent belassen. Dort verharrt er schon seit Mitte 2016.
"New Yorker" lädt früheren Trump-Berater Bannon von Festival aus
Nach massiver Kritik hat der "New Yorker" den Rechtspopulisten Stephen Bannon von einem Festival ausgeladen. Das renommierte US-Magazin hatte am Montag das Programm für die Veranstaltung im Oktober vorgelegt, darunter eine Podiumsdiskussion mit dem früheren Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump. Nach Boykottdrohungen anderer Teilnehmer lud Chefredakteur David Remnick den umstrittenen Gast über den Kurzbotschaftendienst Twitter wieder aus.
Lula will vor UNO und Oberstem Gericht um Antritt bei Wahl kämpfen
Brasiliens inhaftierter Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will die Entscheidung des Obersten Wahlgerichts, wonach er bei der Präsidentenwahl im Oktober nicht antreten darf, bei der UNO und beim Obersten brasilianischen Gerichtshof anfechten. Er habe Lula über "alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten" informiert, sagte sein Vizepräsidentschaftskandidat Fernando Haddad nach einem Besuch des Ex-Staatschefs im Gefängnis in Curitiba.
Stärkster Taifun seit 25 Jahren in Japan auf Land getroffen
Der Taifun "Jebi" ist am Dienstag im Westen von Japan auf Land getroffen. Der Sturm gilt als stärkster Taifun in Japan seit 25 Jahren, wie die japanische Wetterbehörde der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. "Jebi" bringt Windgeschwindigkeiten von bis zu 216 Stundenkilometern und heftigen Regen mit sich. Japan hat in diesem Sommer bereits verschiedene Wetterextreme erlebt. Im Juli kamen etwa 220 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen ums Leben, ebenfalls im Juli starben 119 Menschen bei einer Hitzewelle.
Tschadsee-Konferenz sagt Zahlungen über 2,17 Milliarden Dollar zu
Die Teilnehmer der Berliner Tschadsee-Konferenz haben sich am ersten Tag auf Hilfsgeldzahlungen von mehr als 2 Milliarden Dollar für die Region verständigt. In den kommenden Jahren sollen insgesamt 2,17 Milliarden Dollar (rund 1,87 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt werden, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts mitteilte. Entwicklungsbanken sagten zusätzlich 467 Millionen Dollar in günstigen Krediten zu.
+++ Konjunkturdaten
+
Südkorea
Verbraucherpreise Kernrate Aug +0,9% gg Vorjahr, -0,2% gg Vormonat
Verbraucherpreise Aug +0,5% (PROG: +0,4%) gg Vormonat
Verbraucherpreise Aug +1,4% (PROG: +1,5%) gg Vorjahr
BIP 2Q revidiert +2,8% (vorläufig: +2,9%) gg Vorjahr
BIP 2Q revidiert +0,6% (vorläufig: +0,7%) gg Vorquartal
+ Brasilien
Handelsbilanz Aug Überschuss 3,78 Mrd USD (Juli: Überschuss 4,23 Mrd USD)
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September 04, 2018 03:01 ET (07:01 GMT)
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