Mainz (ots) - Das Wesen Oskar Lafontaines ist von Egomanie geprägt, kein Zweifel. Doch genauso zweifelsfrei besitzt er Charisma und überragendes politisches Talent. Dasselbe gilt für Sahra Wagenknecht. Lafontaine sagt, Ziel der Bewegung "Aufstehen" sei es, linken Wählern, die sich in den bisherigen Parteien nicht wiederfänden, eine Plattform zu bieten. Das trifft in einem Satz exakt den Punkt. Und Lafontaine weiß, wovon er spricht. Er war es letztlich, der 2007 die Fusion von WASG (Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit) und früherer PDS-Linkspartei zur Partei "Die Linke" ins Werk setzte. Deren Ziele vor allem in der Außen- und Steuerpolitik muss man nicht teilen. Aber Lafontaine und Wagenknecht haben klug erkannt, dass die gesamte Parteienlandschaft heftig in Bewegung gerät, und dass auf der linken Seite des politischen Spektrums ein riskantes Vakuum entstanden ist, weil sich SPD, Grüne und Linke nicht das Schwarze unterm Fingernagel gönnen. Dass jene Drei "Aufstehen" ablehnen, wen wundert's? Zumal die SPD: Für sie wäre es der Super-GAU, wenn ihr ehemaliger Parteichef, Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister seiner alten Partei noch einmal eine Menge Wasser abgraben würde. Jedoch: Für das Land wäre es besser, enttäuschte linke Wähler gingen zu Wagenknecht anstatt zur AfD. Wagenknecht ist glamourös, aber nicht naiv. Deshalb sieht sie das Flüchtlingsthema weitaus realistischer als die allermeisten Linken, vielleicht auch realistischer als Merkel. Das ist eine Chance für "Aufstehen" und, weit wichtiger, dafür, die Verwandlung Deutschlands in eine strammrechte Republik nach dem Vorbild Österreichs oder der Trump-USA zu verhindern.
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