FRANKFURT (Dow Jones)--Die gemeinsame Übernahme des spanischen Mautstraßenbetreibers Abertis durch ein Konsortium bestehend aus dem deutschen Baukonzern Hochtief, dessen spanischer Muttergesellschaft ACS und dem italienischen Atlantia-Konzern ist nach Angaben von dessen Eigner Gilberto Benetton nicht gefährdet.
"Abertis ist ein sehr wichtiges Vorhaben für Atlantia und Italien", sagte Benetton, der zugleich Vize-Chef des Atlantia-Hauptaktionärs Edizione Holding ist, der Zeitung Corriere della Sera in seinem ersten Interview nach dem Zusammenbruch der Autobahnbrücke in Genua, bei der im August 43 Menschen ums Leben gekommen waren.
Die für die Brücke verantwortliche Gesellschaft, die Atlantia-Tochter Autostrade, war nach dem Unglück von der italienischen Regierung mit massiver Kritik überzogen worden. Auch von einem Konzessionsentzug war die Rede, weshalb Befürchtungen aufkamen, die Abertis-Übernahme könnte daran scheitern. Benetton widersprach dem im Interview: Das Vorhaben werde "wie geplant fortgesetzt", sagte er.
Bei der Abertis-Übernahme ist bislang Hochtief in Vorleistung gegangen. Für mehr als 16 Milliarden Euro hat der MDAX-Konzern fast alle Abertis-Aktien aufgekauft und das Unternehmen von der Börse genommen. Bis zum Herbst sollen sie in einem zweiten Schritt an die gemeinsame Zweckgesellschaft übertragen werden, an der Atlantia mit 50 Prozent plus einer Aktie dann die Mehrheit halten soll.
Überdies ist vorgesehen, dass Atlantia für 2,4 Milliarden Euro alte und neue Hochtief-Aktien von ACS erwirbt und dadurch mit etwas mehr als 24 Prozent zweitgrößter Anteilseigner des Essener Konzerns wird.
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September 06, 2018 05:15 ET (09:15 GMT)
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