Mainz (ots) - Ja, die Demokratie lebt vom Streit. Aber in Zeiten, in denen die Demokratie von Radikalen angegriffen wird, tragen auch die Tonlagen der Debatte, Faktentreue und die Fähigkeit zur Differenzierung dazu bei, ob antidemokratische Kräfte gestärkt oder geschwächt werden. Chemnitz ist ein Fanal, sich auf diese Tugenden der Mitte zu besinnen. Den mutmaßlichen Mord an dem Deutsch-Kubaner haben nicht d i e Flüchtlinge begangen. Einer der Täter war allerdings ein Flüchtling, dessen Abschiebung die Behörden versäumt haben. Nicht alle, die in Chemnitz auf die Straße gegangen sind, sind Neonazis. Aber tausende Demonstranten haben sich von diesen Neonazis nicht abgegrenzt. Das Verhältnis eines großen Teils der Ostdeutschen zum Thema Zuwanderung ist verstörend. Verstörend ist allerdings auch, wenn bei Wahlumfragen in Hessen 18 Prozent der Beamten mit der Wahl der AfD liebäugeln. Verstörend ist ebenso, wenn in der Bundesregierung offen darüber gestritten wird, ob man die Ausschreitungen in Chemnitz mit dem Begriff der Hetzjagd belegen kann. Dafür sprechen übrigens eine Reihe von Zeugenaussagen und nicht nur die eine Videosequenz, deren Echtheit der Präsident des Verfassungsschutzes in Zweifel zieht. Schwerer wiegt allerdings, dass Hans-Georg Maaßen die vermeintliche Fälschung gar nicht belegen kann. Und noch schwerer wiegt, dass der Verfassungsschutzpräsident die Kanzlerin persönlich angreift. Dass er damit Innenminister Seehofer nacheifert, seinem unmittelbaren Dienstherrn, macht das nicht akzeptabler. Mäßigt Euch endlich!
OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Zentraler Newsdesk Telefon: 06131/485946 desk-zentral@vrm.de
OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Zentraler Newsdesk Telefon: 06131/485946 desk-zentral@vrm.de