Bei der Parlamentswahl in Schweden bangen die Sozialdemokraten um ihre Vormachtstellung. Letzten Umfragen zufolge dürfte die Partei von Regierungschef Stefan Löfven zwar knapp stärkste Kraft bleiben. Doch in dem skandinavischen Vorzeigeland wird ein Rechtsruck erwartet. Die Flüchtlingskrise hat, ähnlich wie in Deutschland, einer rechtspopulistischen Partei Zuspruch gebracht. Sie könnte die mehr als 100 Jahre andauernde Dominanz der Sozialdemokraten zum Wanken bringen.
Die Umfragen gehen weit auseinander, deuten jedoch an, dass fast jeder fünfte Wahlberechtigte für die einwanderungskritischen Schwedendemokraten stimmen könnte. Regierungschef Löfven betonte bei seiner Stimmabgabe am Vormittag: "Bei dieser Wahl geht es um Anstand." Die Schwedendemokraten nannte er eine "rassistische Partei".
Fast 7,5 Millionen Schweden können bis 20.00 Uhr ihre Stimme abgeben. Traditionell ist die Wahlbeteiligung hoch, 2014 lag sie bei mehr als 85 Prozent. Rund 2,7 Millionen Schweden warteten nicht bis zum eigentlichen Wahlsonntag, sondern stimmten bereits vorher ab, wie die Wahlbehörde am Sonntag mitteilte./tam/DP/men
AXC0023 2018-09-09/15:13