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Stephan Rieke (Oddo BHF): Laufende Woche bringt internationalen Aktienmärkten neuen Schwung

Nach einer nur einwöchigen Atempause nahmen die Aktienmärkte in den letzten Tagen erneut Fahrt auf.

Freitag, 15.02.2019

Aktienmärkte:

Nach einer nur einwöchigen Atempause nahmen die Aktienmärkte in den letzten Tagen erneut Fahrt auf, seit seinem (Panik-)Tief vom 25.12.2018 hat der MSCI Welt mehr als + 14% (in lokaler Währung) zugelegt. Über durchwachsene Wirtschaftsdaten (deutsches und britisches Q4-BIP) und politische Belastungen in Europa (mögliche Neuwahlen in Spanien, erneute Niederlage der britischen Premierministerin May bei einer Abstimmung über das Brexit-Prozedere) wurde von den Anlegern großzügig hinweggesehen. Man konzentrierte sich auf Signale für ein konstruktives Ende des sino -amerikanischen Handelsstreits und eine mögliche Zustimmung US-Präsident Trumps zum zwischen Republikanern und Demokraten ausgehandelten Haushaltskompromiss , was einen drohenden erneuten Government Shutdown vermeiden würde.

Die Zwischenbilanz für die EWU -Leitindizes (Euro STOXX 50: +1,5%, DAX 30: +1,7%, CAC: +2,0%) sieht durchwegs positiv aus, der britische Aktienmarkt (FTSE 100: +1,8%) honorierte das erneut schwächere Pfund. Die Performance der STOXX-Sektoren zeigt diese Woche eine klare Präferenz für schwankungsfreudige (Technologie: +3,5%) und zyklische Branchen (Chemie: +3,7%, Industrie: +3,1%), wenig Interesse bestand an den Branchen Telekommunikation (+0,3%) und Reise & Freizeit (+0,2%).

Nach dem gestern , zu Handelsbeginn, von enttäuschenden US-Einzelhandelsumsätzen angestoßenen Kursrücksetzer kamen die Käufer schnell wieder aus der Deckung und begrenzten den Tagesverlust des S &P 500 auf - 0,3%. Die Zwischenbilanz der Woche beläuft sich damit auf + 1,4%; auf der Gewinnerseite stehen dabei die Sektoren Energie (+3,1%) und Industrie (+2,2%); Verluste mussten nur die defensiven Versorger (-0,5%) hinnehmen.

Obwohl heute Morgen an den asiatischen Leitbörsen die roten Zahlen dominieren, sieht die Wochenbilanz durchaus erfreulich aus; der Nikkei 225 und der chinesische CSI 300 konnten per Saldo jeweils + 2,8% zulegen, der südkoreanische KOSPI 200 +0,8%.

Renten und Währungen:

10J.-Staatsanleihen der EWU-Kernmärkte zeigten im Wochenverlauf nur geringe Veränderungen, die Kurse italienischer Anleihen profitierten von Spekulationen über mögliche Neuwahlen noch im laufenden Jahr. Der Euro (aktuell: 1,129 US-$) litt unter den schwächelnden EWU-Wirtschaftsnachrichten.

Edelmetalle und Rohstoffe:

Gold (aktuell: 1314 US-$/Unze) konnte sich trotz des belastenden festen US-Dollar über der Marke von 1300 US-Dollar behaupten. Rohöl (Brent-Future aktuell: 64,8 US-$) brach vor dem Hintergrund der angekündigten Drosselung der saudi-arabischen Förderung und den überraschend hohen Ölimporten Chinas aus seiner seit Mitte Januar bestehende Handelsspanne nach oben aus.

Konjunkturelles Umfeld:

Aus der Eurozone wurde gestern das den Erwartungen entsprechende vorläufige Wachstum des EWU -BIPs für Q4 (+0,2% nach +0,2%, jew ggü. Vq.) gemeldet. Die Vereinigten Staaten warteten mit überraschend schwachen Einzelhandelsumsätzen (Dezember: -1,2% nach +0,1%, jew. ggü. Vm.) und den wöchentlichen Erstanträgen für Arbeitslosenhilfe (239.000 nach 235.000) auf.

Aus China kamen heute Morgen bereits die Inflationsdaten für Januar (+1,7% nach +1,9%, jew. ggü. Vj.). Im Laufe des Nachmittags erwarten uns dann aus den USA die aktuellen Daten der Industrieproduktion (e: +0,1% ggü. Vm.) und das vorläufige Verbrauchervertrauen (Uni Michigan) für Februar (e: 93,0).

Bange Blicke auf die wirtschaftliche Entwicklung des ersten Quartals

Mittlerweile steht außer Frage, dass die großen Volkswirtschaften im Verlauf des zweiten Halbjahres 2018 an Wachstumsschwung verloren haben. Der Euroraum in seiner Gesamtheit kommt noch auf Wachstumsraten von jeweils 0,2% gegen Vorquartal, deutlich schlechter ist aber das Ergebnis in Deutschland , wo man nach einem negativen Quartal (Q3 -0,2% gegen Vorquartal) mit einer Null in Q4 nur hauchdünn an einer Rezession (definiert als zwei negative Quartale in Folge) vorbeigeschrappt ist. Italien als europäisches Schlusslicht schnitt noch schwächer ab.

Dank des wochenlangen Stillstands der Regierungsbehörden liegen für die USA noch keine BIP-Daten für das vierte Quartal vor. Vieles deutet allerdings darauf hin, dass die Erfolgsstory des Jahres im letzten Kapitel holpriger verlaufen ist. Eine Reihe von Umfrageindikatoren hatte gegen Jahresende signifikante Abschwächungen gezeigt, und die schwachen Einzelhandelsdaten für Dezember bestärken nun den Eindruck, dass speziell der private Verbrauch im vierten Quartal eher moderat gewachsen sein dürfte. Nach dem deutlichen Rückgang im Dezember bleibt für das gesamte Quartal ein Anstieg der Einzelhandelsumsätze um gerade noch 0,4% gegenüber Vorquartal. Natürlich sind neuerliche Revisionen möglich, gerade vor dem Hintergrund des Government Shutdowns, und die Einzelhandelsumsätze spiegeln nur einen Teil des privaten Konsums; allerdings sind die Umsatzzahlen auch nicht preisbereinigt. Angesichts des voraussichtlich mäßigen Wachstumsbeitrags des privaten Konsums ist es unwahrscheinlich, dass die derzeit gängigen Schätzungen für das US-Wachstum im vierten Quartal von rund 2,5% (gegen Vorquartal annualisiert) gehalten werden können.

Grundsätzlich richtet sich die Aufmerksamkeit nun aber mehr und mehr auf das erste Quartal des neuen Jahres. Gegen Ende der nächsten Woche werden mit den vorläufigen Ergebnissen für die Einkaufsmanagerindizes (Euroraum, Deutschland, Frankreich, USA) und einiger anderer Umfragen zum Geschäftsklima (insbesondere ifo-Geschäftsklima und INSEE Industrievertrauen) sowie zur Verbraucherstimmung in den USA (University of Michigan) und zum EWU-Verbrauchervertrauen (vorläufige Ergebnisse der Umfragen der EU-Kommission) - alles für Februar - wichtige Signale zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung erwartet.

Die Erwartungen sind derzeit meist neutral bis leicht negativ. Auf der einen Seite fehlen bisher deutlichere Hinweise darauf, dass der Abwärtstrend der letzten Monate gestoppt sein könnte. Bestenfalls die gerade veröffentlichten chinesischen Außenhandelsdaten bieten einen Lichtblick. Auf der anderen Seite haben sich die Aktienmärkte vor allem angesichts der scheinbar "konstruktiveren" Gespräche zwischen den USA und China stabilisieren können. Doch egal, wie die Daten letztlich kommen: Die das weltwirtschaftliche Umfeld der kommenden Jahre prägenden Entscheidungen, nämlich ob der Konflikt zwischen den USA und China wachstumsverträglich gelöst werden kann, ob eine Eskalation in der Auseinandersetzung zwischen der EU und den USA - vor allem beim Thema Strafzölle auf Autoimporte - vermieden werden, ob ein organisierter Austritt Großbritanniens aus der EU gelingt - diese Entscheidungen werden erst im Laufe der kommenden Wochen und Monate fallen. Diese Unsicherheit bleibt uns erhalten.

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