LONDON (Dow Jones)--Ein ungeregelter Rückzug des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union würde nach Ansicht der Ratingagentur Moody's der britischen Wirtschaft schaden und für die Kreditwürdigkeit einer Reihe von Sektoren in Großbritannien und Europa negativ sein. In den vergangenen Monaten sei das Risiko eines ungeordneten Brexit "erheblich" gestiegen, teilten die Kreditwächter in einem Report mit.
"Wir sind nach wie vor der Meinung, dass Großbritannien und die EU eine Einigung erzielen werden, um viele - aber nicht alle - ihrer derzeitigen Handelsregelungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Warenhandel, beizubehalten", sagte Colin Ellis, Kreditexperte bei Moody's. "Wir glauben jedoch, dass die Aussicht, dass das Vereinigte Königreich die EU ohne ein Abkommen verlässt, erheblich gestiegen ist."
Ein "No-Deal-Brexit" würde der wirtschaftlichen, steuerlichen und institutionellen Stärke des Vereinigten Königreichs schaden, heißt es weiter. Die unmittelbaren Auswirkungen dürften sich zunächst in einem starken Kursverlust des britischen Pfunds zeigen, der zu einer vorübergehend höheren Inflation und Druck auf die Reallöhne in den zwei oder drei Jahren nach dem Brexit führte. Dies wiederum würde den Konsum belasten und das Wachstum dämpfen, mit der Gefahr, dass das Vereinigte Königreich in die Rezession gerät.
Die am stärksten betroffenen Sektoren in Großbritannien wären die Automobilindustrie, die Fluggesellschaften, die Luft- und Raumfahrt und die Chemie. In EU-Länder wie Irland, den Niederlanden, Zypern und Malta könnten negative Folgen eintreten, insbesondere in Bereichen wie dem Handel.
Die allgemeine Kreditwürdigkeit des britischen Bankensektors würde sich aufgrund der geringeren Qualität der Vermögenswerte und der schwächeren Gewinne verschlechtern. Die negativen Auswirkungen auf die Qualität und Rentabilität der Vermögenswerte britischer Banken würden allerdings durch ihre hohe Solvenz und Liquidität teilweise gemildert.
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September 13, 2018 05:17 ET (09:17 GMT)
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