
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Ankündigung zum Verkauf der Supermarktkette Real hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi das Metro-Management scharf kritisiert. "Erst haben die Beschäftigten auf Lohn verzichtet, um das Unternehmen zu retten, dann hat das Unternehmen den bis dahin gültigen Tarifvertrag geschreddert, und nun soll Real verkauft werden", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Metro solle nun Verantwortung übernehmen und Real "als Ganzes an ein seriöses Unternehmen" verkaufen.
Die Betroffenen brauchten sichere Arbeitsplätze und "keine Dumpinglöhne". Dass in SB-Warenhäuser die Tarifverträge eingehalten würden, zeigten andere große Player der Branche, so Verdi. Es müsse wieder Ruhe bei Real einkehren. "Mit einem neuen Investor, der eine motivierte Belegschaft schätzt und auf eine sichere Zukunft mit Tarifverträgen setzt, kann das gelingen", sagte Nutzenberger.
Die Metro AG will sich künftig ausschließlich auf ihr Großhandelsgeschäft konzentrieren. Die Fokussierung auf ein einzelnes Geschäftsfeld sei "ein Erfolgsfaktor", begründete Konzernchef Olaf Koch am Freitag den Schritt. Real sei für den Metro-Konzern in Zukunft nicht hilfreich und habe selbst als eigenständiges Unternehmen größere Chancen.
Real beschäftigt in Deutschland etwa 34.000 Mitarbeiter und betreibt hierzulande 280 Supermärkte.
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September 14, 2018 10:55 ET (14:55 GMT)
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