Moneycab.com: Herr Schildknecht, nach einer sehr langen Durststrecke hat sich der Turnaround bei CPH überdeutlich in den Zahlen niedergeschlagen. Was war Kerntreiber dieser Entwicklung?
Peter Schildknecht: 2018 war das Angebot an den Papiermärkten erstmals seit Jahren knapp, und die Preise stiegen. Zudem hatten wir relativ stabile Währungsverhältnisse, ein Rekordergebnis im Verpackungsbereich und die erfolgreiche Neupositionierung der Chemie. Die Kombination dieser positiven Faktoren ist im Ergebnis ersichtlich.
Wie gedenken Sie diesen Erfolg zu konsolidieren?
Im Papierbereich bleibt die Situation angespannt, da die Nachfrage nach Zeitungs- und Magazinpapieren in Europa weiter zurückgeht. Wir können die Wettbewerbsfähigkeit nur über eine effizientere Produktion halten und verbessern. Mit der Übernahme der Altpapierbeschaffung der Papierfabrik Utzenstorf können wir Altpapier vermehrt aus der Schweiz beziehen und unseren Importanteil reduzieren. Dies verbessert unsere Kostensituation. Andererseits steigen die Energiekosten. Den Bereich Verpackung, der Folien für Medikamentenblister herstellt, werden wir weiter ausbauen und steuern 2018 auf ein weiteres Rekordresultat zu. Den Bereich Chemie haben wir in den vergangenen Jahren völlig neu ausgerichtet und den defizitären Standort in Uetikon 2018 geschlossen. Heute sind wir global aufgestellt mit Produktionswerken für die Silikatchemie in den USA, in China und in Bosnien-Herzegowina.
"Im Papierbereich bleibt die Situation angespannt, da die Nachfrage nach Zeitungs- und Magazinpapieren in Europa weiter zurückgeht."
Peter Schildknecht, CEO Chemie+Paper Holding
In den letzten fünf Jahren hatte CPH riesige Schwankungen (von 7 bis 40 Millionen Franken) im Cashflow. Wo liegt jetzt der vernünftige Erwartungswert?
Der Geschäftsgang im Bereich Papier kann auch weiterhin sehr volatil sein, abhängig von den Papierpreisen, welche wiederum von den vorhandenen Produktionskapazitäten bestimmt werden, sowie den Währungsverhältnissen und den Rohstoff- und Energiepreisen. Ein Beispiel: Steigt der Strompreis um einen Rappen pro Kilowattstunde, schlägt das mit Mehrkosten von sechs Millionen Franken pro Jahr zu Buche. Prognosen sind deshalb schwierig, weil wir als relativ ...
Den vollständigen Artikel lesen ...