FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energiekonzern Uniper hat laut einem Pressebericht eine Investmentbank bestellt, um vorsorglich einen Verkauf des Geschäfts in Frankreich vorzubereiten. Berater der Investmentbank Rothschild seien mit einer strategischen Überprüfung beauftragt, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf Finanzkreise und das Umfeld des Managements. Grund für die Maßnahme sei die französische Kohlepolitik: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will die Kohleverstromung bis Ende des Jahres 2021 einstellen. Das Verfahren sei formell ergebnisoffen, müsse also nicht in einer Transaktion enden, schreibt die Zeitung.
Uniper wollte den Bericht nicht kommentieren, bestätigte gegenüber Dow Jones Newswires jedoch die strategische Überprüfung, die alle Optionen umfasse.
"Wir versuchen seit Monaten, mit der Regierung in Verhandlungen über eine Perspektive für die Zukunft unseres Geschäfts in Frankreich einzutreten. Bisher ohne Erfolg", teilte das Unternehmen mit. "Vor diesem Hintergrund muss Uniper seine Aktivitäten in Frankreich nun strategisch überprüfen und dabei alle Optionen in Betracht ziehen."
Uniper betreibt in Frankreich zwei Kohlekraftwerke mit zusammen 1,2 Gigawatt Kapazität. Das entspricht mehr als der Hälfte der Kapazität des Unternehmens auf dem französischen Markt. Investitionen von über 1 Milliarde Euro wären verloren.
(Mitarbeit: Christian Grimm)
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September 14, 2018 11:40 ET (15:40 GMT)
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