NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street verbucht am Freitag leichte Verluste. US-Präsident Donald Trump deutete an, trotz der jüngsten Annäherung zwischen China und den USA die angedrohten Strafzölle auf chinesische Importe zu verhängen. Die Aufmerksamkeit gilt darüber hinaus Wirbelsturm "Florence", auch wenn die US-Konjunkturdaten die höhere Relevanz für den Aktienmarkt haben. Die Unwetterfront hat die US-Ostküste erreicht. Laut Schätzungen von CoreLogic dürften durch Wind und Flut Eigentumsschäden zwischen 3 und 5 Milliarden Dollar entstehen. Zwar haben sich die Windgeschwindigkeiten erneut reduziert, doch werden schlimme Überschwemmungen erwartet.
Bei den Konjunkturdaten stehen sich schwache Einzelhandelsumsätze und gute Daten zur Industrieproduktion gegenüber. Überzeugend zeigt sich indes die Verbraucherstimmung. Diese hat sich im September unerwartet und kräftig aufgehellt. Bei den Importpreise setzt sich das Bild schwacher Inflationsdaten der vergangenen Tage fort, denn auch sie sind im August stärker gesunken als erwartet. Was von den Daten zu halten ist, macht Fed-Präsident Charles Evans aus Chicago deutlich: Er erwartet, dass die US-Notenbank angesichts des Wirtschaftsaufschwungs mit ihren Zinserhöhungen fortfährt. Die US-Wirtschaft laufe auf allen Zylindern, sagte Evans.
Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,2 Prozent auf 26.095 Punkte, nach einem Tageshoch bei 26.211 Punkten. Der S&P-500 zeigt sich mit einem Minus von 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Composite büßt 0,3 Prozent ein. "Es scheint, dass die Anleger vor allem die gestrige Erleichterungsrally verdauen, die durch Hinweise ausgelöst wurde, dass die USA und China bereit für neue Handelsgespräche sind. Damit könnte eine neue Runde von Zöllen und Gegenmaßnahmen verschoben werden. Da sich jedoch nichts Wesentliches geändert hat, haben sich die Märkte etwas abgekühlt", sagt Chefmarktstratege Colin Cieszynski von SIA Wealth Management.
Sears-Aktie mit deutlichem Plus
Unter den Einzelwerten legen die Papiere von Sears um 7,2 Prozent zu. Im Vortageshandel war die Aktie zunächst abgesackt, nachdem das Unternehmen die Zahlenvorlage kurzfristig verschoben hatte. Der seit Jahren in der Krise steckende Einzelhändler weitete den Verlust im zweiten Quartal des Geschäftsjahres aus, wie er nach Börsenschluss bekannt gab. Auch der Umsatz fiel, bedingt durch andauernde Ladenschließungen, die Sears auch noch fortsetzen will. Positiv wirkte aber laut Beobachtern, dass sich der flächenbereinigte Umsatzrückgang verringerte gegenüber dem Vorquartal. Im Juli und August soll der Umsatztrend laut Sears sogar positiv gewesen sein.
Adobe steigen um 2,9 Prozent. Das Softwareunternehmen übertraf im Berichtsquartal zwar die Schätzungen der Analysten, blieb mit dem Gewinnausblick aber nur am unteren Rand der kursierenden Analystenprognosen. NiSource stürzen um 9,0 Prozent ab. Laut Berichten ist das Unternehmen indirekt von den Gasexplosionen in Boston betroffen.
Ölpreise mit leichter Erholung
Die Ölpreise erholen sich von den deutlichen Vortagesverlusten, als das größte Tagesminus seit rund einem Monat verzeichnet wurde. Die Erdölförderung des Kartells Opec war im vergangenen Monat gestiegen und zwar um die höchste Menge seit über zwei Jahren. Insgesamt stieg die Opec-Produktion auf den höchsten Stand seit neun Monaten. Zudem bedroht Wirbelsturm weiterhin an der Ostküste zwei wichtige Pipelines - trotz seine Abstufung. Daher könnten Raffinerieprodukte knapp werden, die durch diese Pumpleitungen geführt werden. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,1 Prozent auf 69,33 Dollar, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 78,51 Dollar nach oben.
Der Goldpreis knüpft an die Vortagesverluste an. Der Preis für die Feinunze sinkt um 0,5 Prozent auf 1.195 Dollar. Der gestiegene Dollar drückt auf das Edelmetalls. Denn am Devisenmarkt legt der Greenback zu, der Euro fällt deutlicher unter die Marke von 1,17 Dollar zurück. Gestützt wird der Dollar von den Daten zu Verbraucherstimmung und Industrieproduktion.
Die US-Anleihen setzen ihre schwache Vortagesentwicklung fort. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 2,6 Basispunkte auf 3,00 Prozent zu. Erstmals seit Anfang August rentieren die Benchmarkanleihen wieder mit 3 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.100,59 -0,17 -45,40 5,59 S&P-500 2.899,15 -0,17 -5,03 8,44 Nasdaq-Comp. 7.990,11 -0,29 -23,60 15,74 Nasdaq-100 7.525,48 -0,48 -36,21 17,65 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,78 2,1 2,76 157,6 5 Jahre 2,90 2,6 2,87 97,4 7 Jahre 2,96 2,7 2,93 71,3 10 Jahre 3,00 2,6 2,97 55,3 30 Jahre 3,14 2,7 3,11 DEVISEN zuletzt +/- % Fr. 7.40 Uhr Do, 17:04 Uhr % YTD EUR/USD 1,1633 -0,49% 1,1694 1,1676 -3,2% EUR/JPY 130,30 -0,49% 130,83 130,58 -3,7% EUR/CHF 1,1248 -0,49% 1,1287 1,1301 -4,0% EUR/GBP 0,8901 -0,29% 0,8917 0,8917 +0,1% USD/JPY 112,01 +0,08% 111,87 111,84 -0,6% GBP/USD 1,3070 -0,27% 1,3115 1,3095 -3,3% Bitcoin BTC/USD 6.502,04 +0,3% 6.565,72 6.513,21 -52,4% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,14 68,59 +0,8% 0,55 +17,8% Brent/ICE 78,27 78,18 +0,1% 0,09 +22,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.195,09 1.201,52 -0,5% -6,43 -8,3% Silber (Spot) 14,10 14,16 -0,4% -0,06 -16,8% Platin (Spot) 798,20 802,50 -0,5% -4,30 -14,1% Kupfer-Future 2,64 2,67 -1,2% -0,03 -21,3% ===
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September 14, 2018 12:45 ET (16:45 GMT)
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