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Bayer-Crop-Science-Chef setzt auf Digital Farming

Von Olaf Ridder

MONHEIM (Dow Jones)--Digitalisierung in Kombination mit biologischem Pflanzenschutz und grüner Gentechnik werden nach Einschätzung von Bayer-Crop-Science-Chef Liam Condon die Landwirtschaft weltweit revolutionieren. "Digitale Tools haben schon viele Branchen geprägt, und wir fangen gerade erst an zu begreifen, was sie für die Landwirtschaft bedeuten", sagte Condon bei der jährlichen Fachtagung Future of Farming Dialogue am Dienstag.

Bayer will den Landwirten in Zukunft nicht nur Saatgut und die dazu passenden Unkraut- und Schädlingsvernichter liefern, sondern auch gezielte Unterstützung bei ihren Anbauentscheidungen geben. Es gehe in Zukunft nicht nur um den Absatz von Produkten, sondern um den Verkauf konkreter Ergebnisse, sagte Condon in einem Interview. Bayer werde Saatgut und Pflanzenschutz künftig im Paket mit agronomischen Daten und Entscheidungshilfen verkaufen. Landwirte könnten sich für Gesamtpakete entscheiden oder Teile davon.

Die digitale Technik ist nach seiner Darstellung dabei nicht nur für große Agrarbetriebe interessant. In China könnten auch Kleinbauern mittlerweile Drohnen mieten, mit denen sie auf schlecht zugänglichen Feldern viel gezielter die nötigen Spritzmittel ausbrächten. Die Technik sei auch für die ärmsten Bauern erschwinglich.

Keine Umsatzziel für Digital Farming 
 

Umsatzziele für das Geschäft mit dem Digital Farming will der aus Irland stammende Manager aber nicht ausgeben. Die Digitalisierung verändere aber bereits jetzt das Geschäft. Bayer lerne mit den Daten, die Landwirte auf weltweit 60 Millionen Hektar Fläche erheben, schon jetzt viel, um die eigenen Produkte weiterzuentwickeln. Weltweit beschäftigen Bayer und Monsanto etwa 8.000 Forscher im Agrargeschäft. Etwa 10 Prozent des Umsatzes will der Konzern auch künftig in Forschung und Entwicklung stecken, sagte Bob Reiter, der die weltweite Forschung verantwortet.

Die Geschäftsbereiche von Bayer und Monsanto ergänzten sich so gut, dass man in der Lage sei, neue Pflanzenschutzmittel und dazu passendes Saatgut parallel zu entwickeln, sagte er. Herbizidtolerante Systeme seien dadurch doppelt so schnell verfügbar wie bisher.

Crop-Science-Chef Condon steht vor der Aufgabe, den US-Agrarriesen in die Bayer-Agrarsparte zu integrieren. Für den Aktienkurs des Leverkusener Konzerns erweist sich der 63 Milliarden Dollar schwere Zukauf bisher als schwere Bürde. Zwei Monate nach dem Kauf aller Monsanto-Aktien sorgte ein Schadensersatzurteil über 289 Millionen Dollar in den USA wegen angeblicher Krebsgefahren durch den Unkrautvernichter Glyphosat für einen Kurseinbruch. Seither hat die Bayer-Aktie ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. In den USA sind 8.700 Glyphosat-Klagen von Privatpersonen anhängig.

Nachgelagerte Due Diligence 
 

Neben den damit verbundenen Unwägbarkeiten spiegelt sich darin für Condon auch das Problem, dass für viele Investoren unklar ist, wie sie die Aussichten mit Monsanto einschätzen können. Verlässliche Zahlen werde Bayer bei einer Kapitalmarktkonferenz Anfang Dezember liefern, versprach Condon. Gegenwärtig laufe eine nachgelagerte Due Diligence, um die Zahlen von Monsanto in die Welt von Bayer zu überführen. Deshalb könne man gegenwärtig keine verlässlichen Daten liefern.

Condon bekräftigte jedoch kürzliche Aussagen von Konzernchef Werner Baumann, wonach sich bei der Prüfung aller Rechtsfälle keine zusätzlichen Risiken gezeigt hätten. Bei allen internen Dokumenten, "die wir gesehen haben und die von unseren und externen Anwälten untersucht wurden", habe sich nichts ergeben, "wo wir denken, da ist ein neues Risiko", sagte der Manager.

Auch beim Thema Glyphosat warb er um Vertrauen. Das unter dem Namen Roundup vertriebene Totalherbizid werde seit 40 Jahren ohne Probleme angewandt, am Status als zugelassenes Produkt habe sich nichts geändert. Zur Frage, ob Bayer gegen Länder wie Frankreich klagen würde, sollte das Mittel dort wie von der Regierung geplant verboten werden, äußerte sich Condon nicht direkt. Man werde Produkte verteidigen, deren Sicherheit von Regulierern bestätigt sei, sagte er.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/smh

(END) Dow Jones Newswires

September 18, 2018 09:23 ET (13:23 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.

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