Nach dem Anstieg des Vortags dürften die US-Börsen am Mittwoch eine Pause einlegen. Der Future auf den S&P-500 tendiert vorbörslich 0,1 Prozent niedriger.
Der Handelsstreit belastet die Stimmung an den Börsen kaum noch. Nach dem Hin und Her der vergangenen Wochen sei viel eingepreist, heißt es aus dem Handel. Mit Erleichterung sei am Markt aufgenommen worden, dass die am Montag angekündigten Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar stufenweise eingeführt würden. Konziliantere Töne aus Peking trügen ebenfalls dazu bei, die Ängste der Anleger vorerst zu mildern.
Zwar hat China in Reaktion auf die jüngsten US-Zölle Gegenmaßnahmen angekündigt, worauf US-Präsident Donald Trump prompt mit weiteren Zöllen drohte, doch sprach sich der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang auf einem Wirtschaftsforum am Mittwoch für ein regelbasiertes globales Handelssystem aus. Dort stellte Li überdies die chinesische Wirtschaft als grundsätzlich gesund dar. China werde die Einfuhrzölle auf einige Produkte weiter senken und sicherstellen, dass ausländische Unternehmen auf gleicher Augenhöhe konkurrieren können, sagte der Ministerpräsident. China werde den Yuan nicht auf Kosten anderer Währungen abwerten, um die Exporte zu stimulieren.
Doch nicht alle Marktbeobachter sind überzeugt, dass im Handelsstreit das Schlimmste überstanden ist. Die Aussagen des chinesischen Ministerpräsidenten seien Teil einer Stratege, die im Wesentlichen auf Zeit spiele, sagt Andrea Cicione von TS Lombard. An den Finanzmärkten sei eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt keineswegs vollständig eingepreist, warnt Cicione. Sollte sich der Konflikt in den kommenden Monaten verschärfen, würden darunter besonders die Schwellenländer leiden.
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September 19, 2018 06:36 ET (10:36 GMT)
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