Ägypten ist nach Darstellung von EU-Diplomaten bereit für Beratungen über eine "vertiefte Zusammenarbeit" mit der Europäischen Union bei Migration und Wirtschaft. Solche Gespräche wolle die EU nun umgehend aufnehmen, hieß es am frühen Donnerstagmorgen nach einem Arbeitsessen der EU-Staats- und Regierungschefs in Salzburg. Dafür gebe es Unterstützung im Kreis der 28 EU-Länder. Auch die Idee eines Gipfels mit der Arabischen Liga in Ägypten im Februar habe Rückhalt gefunden, hieß es.
Die EU-Spitzen hatten im Juni vereinbart, in Nordafrika mögliche Kooperationspartner für sogenannte Ausschiffungsplattformen zu suchen. Das sind Zentren, in die auf dem Mittelmeer gerettete Bootsflüchtlinge gebracht werden könnten. Bisher hat sich kein afrikanisches Land bereit erklärt, ein solches Zentrum aufzunehmen. Die Gespräche mit Ägypten stünden auch erst ganz am Anfang, hieß es aus den EU-Kreisen. Es gehe um eine vertiefte Zusammenarbeit eben nicht nur bei Migration, sondern auch bei Wirtschaftsfragen.
EU-Vertreter hatten bereits zuvor betont, dass Ägypten ungeregelte Migration nach Europa effektiv unterbinde. Seit 2016 sei kein Boot mit illegalen Migranten mehr in der EU angekommen, das von Ägypten aus in See stach./vsr/DP/zb
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