
FRANKFURT (Dow Jones)--Russlands Präsident Waldimir Putin will die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 im Falle von US-Sanktionen gegen europäische Partner auch allein finanzieren. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, setzte Putin die Bundesregierung bei seinem Besuch am 18. in Meseberg über entsprechende Pläne in Kenntnis.
Dem Betreiberkonsortium des Pipelineprojekts, das ab Ende 2019 russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll, gehören neben dem russischen Hauptinvestor Gazprom auch fünf westeuropäische Firmen an, darunter die von Eon ausgegliederte Uniper und die BASF-Tochter Wintershall. Sie bürgen für eine Brückenfinanzierung, die bis zum Jahresende von Banken übernommen werden soll. Keiner der Konzerne könne sich leiten, wegen dieses Geschäftes von den USA mit Sanktionen belegt zu werden.
Hintergrund der russischen Finanzierungsofferte sind dem Bericht zufolge wiederholte Drohungen des US-Kongresses und der Regierung, auch das russische Energiegeschäft wegen der Wahlmanipulation 2016 mit Sanktionen zu belegen.
Die US-Regierung hatte am Donnerstag ihre Sanktionen gegen Russland erneut verschärft. Insgesamt 33 Einzelpersonen und Einrichtungen aus dem Bereich der russischen Streitkräfte und Geheimdienste wurden auf eine schwarze Liste gesetzt. Das Sanktionsdekret nimmt laut der Zeitung auch Bezug auf den Energiesektor, ohne allerdings konkrete Maßnahmen auszulösen.
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September 23, 2018 08:50 ET (12:50 GMT)