
BERLIN (Dow Jones)--Union und SPD sind vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen um den Umgang mit Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen in der Wählergunst abgerutscht. Im aktuellen Insa-Meinungstrend verlieren CDU/CSU 1,5 Prozentpunkte auf 27 Prozent und fallen damit auf den niedrigsten jemals in dieser Umfrage gemessenen Wert für die Union, wie die Bild-Zeitung berichtet. Die SPD gibt einen Punkt auf 16 Prozent ab.
Alle Oppositionsparteien legen hingegen zu: Die AfD gewinnt einen halben Punkt auf 18 Prozent und damit den höchsten jemals in dieser Umfrage für sie gemessenen Wert, die FDP und die Linke je einen Punkt auf 10 Prozent bzw 11,5 Prozent. Die Grünen steigern sich um eineinhalb Punkte auf 14,5 Prozent.
CDU, CSU und SPD kommen laut der Erhebung, für die vom 21. bis zum 24. September insgesamt 2.051 Personen befragt wurden, zusammen nur noch auf 43 Prozent und seien weit von einer Mehrheit entfernt. Sie hätten seit der Bundestagswahl 2017 jeden fünften Wähler verloren. Eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen kommt zusammen auf 51,5 Prozent und damit sowohl auf eine deutliche parlamentarische Mehrheit als auch auf eine Mehrheit an Wählerstimmen.
"Die zunehmende Schwäche der ehemals großen Parteien verändert die politische Landschaft nachhaltig", konstatierte Insa-Chef Hermann Binkert. Zweier-Konstellationen reichten zur Mehrheitsbildung nicht mehr aus. "Ohne eine Umkehr hin zur Sacharbeit und ohne inhaltliche Profilschärfung sowie personelle Erneuerung würden die Groko-Parteien diesen Trend nicht drehen können."
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September 24, 2018 07:25 ET (11:25 GMT)
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