Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag
weiter unter Druck gestanden. Gegen Mittag verlor der
richtungsweisende Euro-Bund-Future
Auslöser des jüngsten Zinsauftriebs am Kapitalmarkt sind Äußerungen von Mario Draghi. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte am Montag Erwartungen an raschere Zinsanhebungen genährt, indem er auf steigende Inflationsraten verwiesen hatte. EZB-Chefvolkswirt Peter Praet versuchte am Dienstag zwar, die Äußerungen zu relativieren. An den Anleihemärkten gingen die Zinsen jedoch nur zwischenzeitlich zurück. Praet sagte, die Äußerungen Draghis hätten aus seiner Sicht nichts Neues enthalten.
Im Gegensatz zu den meisten Anleihemärkten im Euroraum stiegen die Kurse in Italien deutlich an. Am Markt wurde ein Pressebericht als Grund genannt. Die Tageszeitung "La Stampa" berichtete, die italienische Regierung steuere auf einen Kompromiss in der Haushaltsplanung 2019 zu. Demnach zeichnet sich ein Haushaltsdefizit von 1,9 Prozent ab. Das wäre zwar mehr als von der abgewählten Regierung mit der Europäischen Union (EU) vereinbart, aber weniger als nach EU-Regeln maximal erlaubt.
Die Debatte um den italienischen Staatshaushalt ist seit Wochen ein Top-Thema an den Finanzmärkten. Gründe sind die bereits hohe Verschuldung der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone und die großen Finanzwünsche der neuen Regierung aus rechtsnationaler Lega und populistischer 5-Sterne-Bewegung.
Im Nachmittagshandel stehen in den USA einige Konjunkturdaten an, allerdings eher aus der zweiten Reihe. Veröffentlicht werden Zahlen vom Immobilienmarkt und zum Verbrauchervertrauen./bgf/tos/tav
ISIN DE0009652644
AXC0142 2018-09-25/13:26