Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Exporterwartungen steigen trotz Handelsstreitigkeiten
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich trotz der Handelsstreitigkeiten verbessert. Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie stiegen im September auf 15,1 von 14,4 Saldenpunkten im August, wie das Institut mitteilte. Dies ist der dritte Anstieg in Folge. "Die deutschen Exporteure zeigen sich im Moment ungerührt von den internationalen Handelsstreitigkeiten", erklärte das Ifo Institut.
WTO-Generaldirektor Azevedo warnt vor Handelsrisiken
Der Generaldirektor der Welthandelsorganisation WTO, Roberto Azevedo, hat vor Stabilitätsrisiken durch eine weitere Eskalation internationaler Handelsspannungen gewarnt und eine Stärkung der WTO verlangt. Eine andauernde Eskalationsspirale stelle "ein deutliches Risiko für Stabilität, Wachstum und Arbeitsplätze" dar, mahnte Azevedo beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin.
China will nicht "mit dem Messer an der Kehle" mit den USA verhandeln
China bleibt im Handelskrieg mit den USA offen für Verhandlungen, will aber nicht "mit dem Messer an der Kehle" Gespräche führen. Peking stehe Verhandlungen weiterhin aufgeschlossen gegenüber, beide Konfliktparteien müssten sich aber "mit Respekt" und auf Augenhöhe begegnen, sagte Vize-Handelsminister Wang Shouwen bei einer Pressekonferenz in Peking.
Trump und Südkoreas Präsident schließen neuen Handelsvertrag
US-Präsident Donald Trump und der südkoreanische Präsident Moon Jae-in haben bei einem Treffen in New York eine überarbeitete Version des Freihandelsabkommens zwischen den USA und Südkorea unterzeichnet. Die größten Veränderungen betreffen die Autoindustrie. Seoul stimmte zu, die Obergrenze für die Anzahl der Fahrzeuge zu verdoppeln, die jeder US-Autohersteller jährlich in Südkorea verkaufen kann - von 25.000 bis 50.000 - und zwar für Autos, die die US-Sicherheitsvorschriften erfüllen, nicht aber die südkoreanischen.
US-Ökonomen halten Fed-Geldpolitik für zu straff
Die US-Notenbank strafft ihre Geldpolitik nach Meinung einer Gruppe von US-Ökonomen zu schnell. Bei einer Forschungskonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) sagte Olivier Coibion von der University of Texas in Austin, die Fed betreibe ihre Geldpolitik in der irrigen Annahme, dass die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten bereits voll ausgelastet seien. Diese Annahme beruhe aber auf der Verwendung fehlerhafter Modelle zur Schätzung des Produktionspotenzials.
EZB: Anstieg Inflationserwartungen von Euroraum und global getrieben
Die jüngste Erholung der marktbasierten Inflationserwartungen im Euroraum beruht nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) sowohl auf internen als auch externen Faktoren. Im aktuellen EZB-Wirtschaftsbericht heißt es: "Die Erholung scheint besonders von der substanziellen Besserung des makroökonomischen Bildes getrieben, das der Euroraum bietet." Diese wiederum sei maßgeblich eine Folge der akkommodierenden EZB-Geldpolitik.
Banken fragen 1,471 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft weiter zugenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 6,434 Milliarden Euro nach 4,963 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 48 (Vorwoche: 38) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 1,471 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität.
Kuroda: Bank of Japan weit von Straffung entfernt
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat die Forward Guidance zur Beibehaltung niedriger Zinssätze "für einen längeren Zeitraum" präzisiert und betont, dass Japan noch lange nicht nahe an einer Straffung der Geldpolitik ist. Die im Juli eingeführte Guidance bedeutet, dass die Notenbank die kurz- und langfristigen Zinsziele für "einen ziemlich langen Zeitraum" beibehalten werde, sagte Kuroda bei einer Rede vor Wirtschaftsführern.
Kuroda: Bank of Japan hält an ihrem Inflationsziel fest
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat erklärt, dass die Zentralbank sowohl auf die Vor- als auch auf die Nachteile der monetären Lockerung achtet - aber das bedeute nicht, dass sie ihr Inflationsziel von 2 Prozent aufgegeben habe. Die japanische Wirtschaft befindet sich auf einem Erholungspfad, aber das Preis- und Lohnwachstum bleibt nach mehr als einem Jahrzehnt der Deflation schleppend.
BDI senkt Wachstumsprognose und fordert Handeln der Politik
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr angesichts wachsender Verunsicherung gesenkt und die Regierung zu schnellerem Handeln aufgefordert. Der Verband rechnet nun mit einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes um 2,0 Prozent. Zuvor hatte der Verband 2,25 Prozent erwartet. Bei den Warenexporten gehe man nur noch von 3,5 Prozent realem Zuwachs statt zuvor erwarteter 5 Prozent aus, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf.
BDI-Chef Kempf: Industrie braucht starkes deutsches Bankinstitut
Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, hat vor dem Hintergrund der Diskussion um mögliche Bankenfusionen die Bedeutung eines großen deutschen Instituts für die Wirtschaft betont. "Natürlich braucht die deutsche Industrie ein starkes deutsches Bankinstitut", sagte Kempf beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin.
Merkel: Haben zum Brexit Wochen härtester Arbeit vor uns
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet harte Verhandlungswochen zum Brexit. Die Zeit könnte knapp werden, sollten die Festlegungen zu den künftigen Beziehungen zu allgemein ausfallen, warnte die Kanzlerin in Berlin. "Wir kommen jetzt im Herbst in die entscheidende Phase", sagte Merkel beim Tag der Deutschen Industrie. Es lägen nun "sechs (bis) acht Wochen härtester Arbeit vor uns, in denen wir politische Entscheidungen fällen müssen".
Medien: London nimmt EU-Bürgern nach Brexit bevorzugten Zugang zu Arbeitsmarkt
Die britische Regierung will EU-Bürgern nach dem Brexit laut Medienberichten keinen bevorzugten Zugang zu ihrem Arbeitsmarkt mehr gewähren. Das Kabinett habe am Montag einmütig beschlossen, dass Arbeitnehmer aus der EU künftig genauso behandelt werden sollten wie solche aus anderen Ländern, berichteten die BBC, die Times und der Guardian.
Österreichs Wirtschaft weiter auf robustem Wachstumskurs
Die österreichische Wirtschaft hat im zweiten Quartal ihr robustes Wachstum fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Vorläufig hatte das Wifo am 31. Juli ein BIP-Wachstum von 0,7 Prozent gemeldet.
Schwedens Parlament spricht Regierungschef Löfven das Misstrauen aus
Das schwedische Parlament hat dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven das Misstrauen ausgesprochen. Konservative und Rechtspopulisten stimmten in Stockholm gemeinsam für den Misstrauensantrag gegen den seit vier Jahren regierenden Löfven. Dessen Absetzung zwei Wochen nach der Parlamentswahl könnte den Weg für die Bildung einer Regierung unter konservativer Führung freimachen.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Aug Erzeugerpreise unverändert gg Vormonat
Schweden Aug Erzeugerpreise +9,3% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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September 25, 2018 07:30 ET (11:30 GMT)
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