Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GROKO - Nach dem Aufstand in der Unionsfraktion hat Innenminister Horst Seehofer (CSU) die Regierungsparteien aufgerufen, nach vorne zu blicken und ihre Reformerfolge stärker zu betonen: "Das ist ein riesiges Problem, diese Selbstverzwergung schwächt die Große Koalition und hilft nur der AfD", sagte Seehofer. Seehofer will jetzt mit einer neuen Strukturpolitik gegen die Zweiteilung Deutschlands in Boomregionen und darbende Provinzen ankämpfen und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. (Handelsblatt S. 4)
EUROPA - Um einen Durchbruch bei den Verhandlungen über eine europäische Migrationspolitik zu erreichen, hat sich Bundesinnenminister Horst Seehofer für ein Europa der zwei Geschwindigkeiten ausgesprochen: "Wir können jedenfalls nicht darauf warten, dass alle 27 Länder alles gleichzeitig und identisch machen", sagte Seehofer. "So lange man darauf wartet, kommt überhaupt keine Lösung zustande." (Handelsblatt S. 4)
BERLIN - Das Land Berlin setzt mit gewagten Zinswetten Steuergelder aufs Spiel. Das zeigt die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP. Es geht um Derivate, die die Finanzbeamten des Landes abgeschlossen haben, um Kreditzinsen zu sparen. Geklappt hat das allerdings bislang nicht. Die insgesamt 132 Papiere mit einem Gesamtvolumen von 7,7 Milliarden Euro liegen tief im Minus: Der aktuelle Barwert der Derivate beträgt minus 1,7 Milliarden Euro. (Welt S. 13)
DIESELGIPFEL - Ein neuer Dieselgipfel soll Ende der Woche den Durchbruch im Streit um bessere Luft in deutschen Städten bringen. Nach Angaben aus Regierungskreisen hat das Bundeskanzleramt die Dieselfrage an sich gezogen. Am Freitag will Bundeskanzlerin Angela Merkel demnach mit Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sowie Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nach Lösungen im Streit suchen. Zuvor war der Vorstoß von Scheuer auf heftige Kritik gestoßen, Dieselbesitzer mit einigen Hundert Euro an möglichen Nachrüstungskosten zu beteiligen. Führende Verbraucherschützer nannten den Plan "unverschämt". Am Dienstag kündigte der Minister dann an, die Selbstbeteiligung auf null setzen zu wollen. Er befürworte jedoch weiterhin den Umtausch von älteren in jüngere Dieselfahrzeuge. (SZ S. 1/FAZ S. 15/Welt S. 9)
UNTERNEHMENSTEUERREFORM - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der deutschen Wirtschaft eine Unternehmenssteuerreform in Aussicht gestellt. "Wir können uns hier nicht einfach von der Welt abkoppeln", sagte Merkel beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin mit Blick auf Steuererleichterungen in anderen Industriestaaten und die Harmonisierungsarbeiten mit Frankreich. Eine konkrete Planung zur Reform der Unternehmensbesteuerung gibt es der Kanzlerin zufolge noch nicht. (Börsen-Zeitung S. 4)
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September 26, 2018 00:37 ET (04:37 GMT)
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