Die Wall Street hat am Mittwoch letztlich nicht vom Zinsentscheid der US-Notenbank Fed profitiert. Nachdem sie zunächst ihre moderaten Gewinne etwas ausgebaut hatte, machte sich Ernüchterung breit, die letztlich sogar in Kursverluste mündete.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Die Fed bleibt trotz Kritik von US-Präsident Donald Trump ihrem geldpolitischen Kurs treu. Nach ihrer Zinssitzung hob sie - wie von Analysten erwartet - ihren Leitzins zum achten Mal seit Beginn der Zinswende Ende 2015 an. Zudem signalisierte sie, ihren Kurs moderater Zinsanhebungen auch im kommenden Jahr beizubehalten.
Die Währungshüter bekräftigten zudem in ihrer Erklärung zum Zinsentscheid ihre positive Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage. Besorgt zeigte sich Fed-Chef Jerome Powell hingegen über die Folgen einer protektionistischen Handelspolitik, wie sie gegenwärtig von den USA ausgeht.
"Die Zinserhöhung um 0,25 Prozent(punkte) war erwartet und an den Märkten eingepreist", kommentierte Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. "Darüber, ob es bei den bisherigen drei Zinserhöhungen in diesem Jahr bleibt oder ob Nummer vier im Dezember kommt, darf weiterhin gerätselt werden." Sowohl die Währungshüter als auch die Märkte gingen zwar mehrheitlich von einem weiteren Zinsschritt im Dezember aus. "Dazu passt auch die leichte Anhebung des von der Fed als neutral betrachteten Zinsniveaus auf jetzt 3,0 Prozent", so Altmann. "Ein glasklares Commitment zu einem weiteren Zinsschritt ist das heutige Statement jedoch nicht."
Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage recht übersichtlich.
Die bis vor kurzem stark gelaufenen Nike-Titel
Analyst Andreas Inderst von der australischen Bank Macquarie kritisierte zudem, dass Nike trotz Rückenwinds von den Wechselkursen nichts am Ausblick geändert habe. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Aktienkurs schon um mehr als ein Drittel zugelegt und Rekordstände markiert, was Nike bislang zum besten Dow-Wert macht.
In der Ölbranche machte sich am Mittwoch der jüngste Preisrückgang
bei dem wichtigen Rohstoff auch bei den Aktienkursen der Ölkonzerne
bemerkbar: ExxonMobil
Dagegen profitierten die Anteilscheine des Medienkonzerns 21st
Century Fox mit rund einem Prozent Plus davon, dass der Verlierer im
Bieterkampf um Sky seinen Anteil am britischen Bezahlsender dem
Sieger Comcast
Abermaliger Nutznießer dieses Bieterstreit-Ausgangs war Walt Disney
Dem Eurokurs half der US-Zinsentscheid ähnlich wenig wie der Wall Street: Im New Yorker Handel rutschte die Gemeinschaftswährung mit 1,1738 Dollar unter ihr vorheriges Niveau. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1737 Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8520 (0,8491) Euro. Am Markt für US-Staatsanleihen stiegen Papiere mit einer Laufzeit von 10 Jahren um 13/32 Punkte auf 98 17/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,05 Prozent./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
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