Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DIESEL - Kurz vor dem Diesel-Treffen im Kanzleramt an diesem Freitag zeichnet sich eine Regelung für die Nachrüstungen älterer Dieselfahrzeuge ab. Geplant ist nach FAZ-Informationen ein Gutscheinsystem für die Halter betroffener Autos. Demnach werden die deutschen Hersteller Audi, VW, BMW und Mercedes Besitzern von Autos, die von Einfahrverboten betroffen sind, Gutscheine für Einbauten von Teilen durch Zulieferer geben. Sie wollen unverändert keine Herstellergarantie übernehmen. Die Zusage bezieht sich auf 80 Prozent der Kosten bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro je Fahrzeug. (FAZ S. 17 und 20/Börsen-Zeitung S. 9)
DIESEL - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) warnt vor dem regierungsinternen Dieselgipfel an diesem Freitag vor überzogenen Erwartungen an Umstiegsprämien der Hersteller. "Es kann sein, dass der neue Euro6-Diesel auf der Straße auch nicht weniger Stickoxide ausstößt als der zurückgegebene Euro4- oder Euro5-Diesel. Auf der sichereren Seite, was den Schutz vor Fahrverboten angeht, ist man nur mit dem neuesten Standard Euro6d, der auch auf der Straße sauber ist", sagte Schulze dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Aber was mich vor allem stört, ist, dass sich nicht jeder einfach so ein neues Auto leisten kann. Darum müssen Nachrüstungen zwingend Teil der Lösung sein." (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
GROKO - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat schwere Kritik am Erscheinungsbild der großen Koalition geübt. Die Beteiligten hätten bei völlig unnötigen Anlässen wie dem Streit um die Ablösung von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen in den Abgrund geschaut. "Es kann nicht sein, dass sich eine Regierung zwölf Tage lang ausschließlich mit so einer Personalie befasst und daran beinahe scheitert. Das darf nicht noch einmal passieren", sagte der langjährige Kanzleramtschef. (Handelsblatt S. 56)
TÜRKEI - Viele Türken bringen wegen des Absturzes der türkischen Lira und der schweren Finanzkrise im eigenen Land ihr Geld in den sicheren Hafen Deutschland. Allein zwischen April und Juni stieg der Kapitalzufluss aus der Türkei nach Deutschland um 4,57 Milliarden Euro, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervorgeht, die der Funke Mediengruppe vorliegt. "Es spricht einiges dafür, dass sich die Kapitalflucht im dritten Quartal verschärft hat", sagte der Vizechef der Liberalen im Bundestag, Florian Toncar. Darunter dürften viele Privatpersonen sein, die ihr Geld aus Angst vor einem weiteren Lira-Verfall ins Ausland schafften. (Funke Mediengruppe)
GROSSBRITANNIEN - Premierministerin Theresa May plant die etwas andere Energiewende. Die britische Regierung will bis zu sechs Kernkraftwerke errichten lassen. Im vergangenen Jahr lieferte Kernenergie ein Fünftel der britischen Stromproduktion. Doch in den kommenden zehn Jahren erreichen die meisten AKW das Ende ihrer Laufzeit. Außerdem verspricht die Regierung, bis 2025 alle Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen, weil diese besonders viel klimaschädliches Kohlendioxid ausstoßen. Diese Dreckschleudern stehen für sieben Prozent der Stromversorgung. Für die alten Atom- und Kohlemeiler ist Ersatz nötig, und wegen der langen Bauzeiten muss London schnell handeln. Die Regierung setzt auf mehr grünen Strom, vor allen von Windparks auf See, auf neue Gaskraftwerke und eben auf bis zu sechs Atommeiler. (SZ S. 16)
SCHWARZGELD - In Deutschland werden Milliarden an Schwarzgeld gewaschen. Doch offenbar schweigen Immobilienmakler, Notare oder Autohändler über dubiose Transaktionen - wohl auch, weil sie nicht vernünftig kontrolliert werden. (Handelsblatt S. 30)
VORSTANDSVERGÜTUNG - Die Bundesregierung will Aktionären ein stärkeres Mitspracherecht bei der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat einräumen. Unternehmen müssen außerdem offenlegen, wie sich die Vergütung der Vorstände im Verhältnis zur Belegschaft in den zurückliegenden fünf Jahren entwickelt hat. (Handelsblatt S. 10)
FAMILIENNACHZUG - Die Zahl der Visa für den Familiennachzug nach Deutschland zu subsidiär geschützten Flüchtlingen liegt bisher weit unter der Obergrenze. Von Anfang August bis Mitte September wurden lediglich 112 Visa erteilt, wie das Bundesinnenministerium auf eine Frage von Ulla Jelpke (Linke) im Bundestag mitteilte. Zwar steigt die Zahl der Vergaben deutlich an - im ganzen August waren es 42, in der ersten Septemberhälfte 70 -, doch liegt sie weit unter der Obergrenze von 1000 pro Monat. (SZ S. 6)
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September 28, 2018 00:29 ET (04:29 GMT)
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