DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die US-Börsenaufsicht SEC hat Tesla-Chef Elon Musk wegen Betrugs angezeigt. Der Gründer des US-Elektroautobauers habe Investoren mit Tweets zum möglichen Rückzug des Tesla-Konzerns von der Börse in die Irre geführt, teilte die SEC mit. Musk wies die Vorwürfe zurück und erhielt dabei Rückendeckung von seinem Konzern. Musk hatte Anfang August im Kurzbotschaftendienst Twitter angekündigt, Tesla zu einem Preis von 420 Dollar pro Anteilsschein womöglich von der Börse zu nehmen. Die Finanzierung der möglichen Rückkaufoperation sei "gesichert", schrieb er. Ende August machte er dann einen Rückzieher: Der Verbleib an der Börse sei der "bessere Weg für Tesla", schrieb er in einem Blog-Beitrag. In ihrer bei einem Gericht in New York eingereichten Klageschrift erklärte die SEC nun, Musks Äußerungen seien "falsch und irreführend" gewesen. Gespräche zur Finanzierung seines Vorhabens mit möglichen Investoren hätten gar nicht stattgefunden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In Kanada veröffentlicht u.a. folgendes Unternehmen Geschäftszahlen:
13:00 CA/Blackberry Ltd, Ergebnis 2Q, Waterloo
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen August Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago September PROGNOSE: 62,6 zuvor: 63,6 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan September (2. Umfrage) PROGNOSE: 100,8 1. Umfrage: 100,8 zuvor: 96,2
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.921,80 +0,07% Nikkei-225 24.098,90 +1,27% Hang-Seng-Index 27.851,76 +0,49% Kospi 2.341,50 -0,59% Shanghai-Composite 2.820,86 +1,04% S&P/ASX 200 6.226,20 +0,73%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Fester - Angeführt von kräftigen Gewinnen an der Tokioter Börse geht es an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien zum Wochenausklang überwiegend nach oben. Hilfreich sind dabei gute Vorgaben aus den USA. Für Rückenwind bei japanischen Aktien sorgt der Yen. Er setzt seine Talfahrt der vergangenen Wochen zum Dollar fort und ist auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen. Ein schwacher Yen macht japanische Exportgüter auf den Weltmärkten billiger, so dass besonders exportsensitive Aktien von der Yen-Schwäche profitieren. Sony schießen um 4 Prozent nach oben und sind so teuer wie seit 11 Jahren nicht. Nintendo gewinnen 1,9 Prozent. Der Nikkei-225 steigt auf ein 27-Jahreshoch. Gegen die positive Tagestendenz kommt der Kospi in Südkorea etwas zurück, belastet von einem Minus von 1,7 Prozent beim Schwergewicht Samsung Electronics. Hintergrund sind Berichte, wonach Samsung-Chairman Lee Sang-hoon während seiner Amtszeit als Finanzchef des Unternehmens von 2012 bis 2017 Gewerkschaftsrechte verletzt haben soll.
US-NACHBÖRSE
Tesla gerieten wegen der Klage gegen Unternehmenschef Elon Musk stark unter Druck und verloren 11,9 Prozent (s.o.). J.C. Penney wurden zuletzt 1,7 Prozent höher gehandelt, nachdem bekannt geworden war, dass der Finanzchef ausscheiden wird. Vor ihm hatten neben dem CEO auch schon andere leitende Manager den mit Problemen kämpfenden Einzelhändler verlassen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.439,93 0,21 54,65 6,96 S&P-500 2.914,00 0,28 8,03 8,99 Nasdaq-Comp. 8.041,97 0,65 51,60 16,49 Nasdaq-100 7.629,57 0,88 66,49 19,28 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 749 Mio 827 Mio Gewinner 1.633 1.091 Verlierer 1.306 1.858 unverändert 127 123
Etwas fester - Nach den Verlusten im Spätgeschäft am Vortag erholten sich die Kurse wieder. Getrieben wurde sie unter anderem von überraschend deutlich gestiegenen Auftragseingängen der US-Industrie. Vor allem die Technologiewerte fanden die Gunst der Anleger, nicht zuletzt dank positiver Analysten-Aussagen, so zu Apple und zu Amazon. Apple stiegen nach einer Kaufempfehlung von JP Morgan um 2,1 Prozent, Amazon nach einer Kurszielerhöhung durch Stifel Nicolaus um 1,9 Prozent. Ein enttäuschender Ausblick ließ Bed Bath & Beyond um 21 Prozent abstürzen. Auch die Kreuzfahrtreederei Carnival (-4,8 Prozent) und Comtech Telecomminications (-10,4 Prozent) hatten enttäuschende Ausblicke gegeben.
TREASURYS
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,83 0,4 2,83 162,9 5 Jahre 2,96 1,0 2,95 103,2 10 Jahre 3,05 0,6 3,05 60,9
Am Anleihemarkt stabilisierten sich die Renditen, nachdem am Vortag nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank noch die Käufer das Geschehen bestimmt und die Renditen gedrückt hatten. Die Zehnjahresrendite zeigte sich kaum verändert bei 3,05 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:47 % YTD EUR/USD 1,1646 +0,1% 1,1639 1,1699 -3,1% EUR/JPY 132,20 +0,1% 132,01 131,80 -2,3% EUR/GBP 0,8899 -0,0% 0,8900 0,8923 +0,1% GBP/USD 1,3086 +0,1% 1,3079 1,3114 -3,2% USD/JPY 113,52 +0,1% 113,42 112,58 +0,8% USD/KRW 1109,05 -0,5% 1114,07 1112,76 +3,9% USD/CNY 6,8837 -0,1% 6,8902 6,8759 +5,8% USD/CNH 6,8817 -0,1% 6,8863 6,8784 +5,6% USD/HKD 7,8268 +0,1% 7,8154 7,8150 +0,2% AUD/USD 0,7216 +0,1% 0,7206 0,7224 -7,7% NZD/USD 0,6610 -0,0% 0,6611 0,6639 -6,9% Bitcoin BTC/USD 6.701,92 +0,1% 6.696,24 6.491,59 -50,9%
Der Dollar wertete auf breiter Front auf. Der Greenback erhielt Auftrieb von überraschend stark ausgefallenen US-Auftragseingang, die den gerade erst bestätigten Zinserhöhungstrend der US-Notenbank noch untermauerten. Belastend für den Euro wirkten zugleich Spekulationen, Italien könnte die Budget-Bekanntgabe verschieben. Daneben hieß es auch, die Regierung habe sich nicht auf die vom Finanzminister angestrebte niedrige Defizit-Quote einigen können, sondern plane nun eher mit 2,4 Prozent (in der Nacht zu Freitag wurde dies bestätigt). Der Euro fiel unter 1,17 Dollar und notierte im späten US-Handel bei etwa 1,1660 nach einem Stand von 1,1742 Dollar am späten Mittwoch. Im asiatisch dominierten Handel am Freitag ist der Yen im Zuge der breiten Dollarstärke derweil auf den niedrigsten Stand des Jahres zurückgefallen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,32 72,12 +0,3% 0,20 +23,9% Brent/ICE 81,73 81,72 +0,0% 0,01 +28,1%
Die Ölpreise legten wieder zu, Brent kletterte zwischenzeitlich erneut über die Marke von 82 Dollar je Fass. Die frühen Tageshochs aus dem europäischen Geschäft konnten aber nicht gehalten werden. Der neuerliche Anstieg war Äußerungen von US-Energieminister James Perry geschuldet, der einer Freigabe der strategischen Ölreserven zur Abfederung der Iran-Sanktionen eine Absage erteilt hatte. Stattdessen würden die USA auf eine Angebotsausweitung der großen Ölproduzenten setzen. Das Barrel der Sorte WTI stieg um 0,8 Prozent zu auf 72,12 Dollar, Brent gewann 0,5 Prozent auf 81,34 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.184,08 1.183,03 +0,1% +1,05 -9,1% Silber (Spot) 14,31 14,24 +0,5% +0,07 -15,5% Platin (Spot) 811,00 811,50 -0,1% -0,50 -12,8% Kupfer-Future 2,78 2,77 +0,1% +0,00 -17,1%
Der Goldpreis gab nochmals nach, die Feinunze verlor 0,9 Prozent auf 1.184 Dollar, belastet vom steigenden Greenback und anziehenden US-Zinsen. Höhere Zinsen vermindern die Attraktivität des Edelmetalls als Anlage, das selbst keine Zinsen abwirft.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 20.00 UHR
KONJUNKTUR JAPAN
Die japanische Industrieproduktion hat im August nach drei Monaten mit Rückgängen wieder zugelegt. Sie kletterte um 0,7 Prozent nach einem Minus von 0,2 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten jedoch mit einem Anstieg von 1,5 Prozent gerechnet. Laut einer Umfrage des Ministeriums rechnen die Hersteller mit einem Anstieg der Industrieproduktion von 2,7 Prozent im September und 1,7 Prozent im Oktober.
KONJUNKTUR USA
Der Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, hat die Sorgen heruntergespielt, dass die Rentenmärkte steigende Chancen auf einen Konjunktureinbruch signalisierten. Er bezog sich auf die Bedenken, dass der Zinskurve in den USA eine Inversion droht.
POLITIK USA
US-Präsident Donald Trump hat seinem Kandidaten für das Oberste Gericht, Brett Kavanaugh, nach dessen Anhörung vor dem Justizausschuss des Senats den Rücken gestärkt. "Seine Aussage war kraftvoll, ehrlich und fesselnd", so Trump. "Richter Kavanaugh zeigte Amerika genau, warum ich ihn nominiert habe." Nun müsse der Senat abstimmen, forderte Trump. Der 53-jährige Jurist hatte während der Anhörung die gegen ihn erhobenen Vorwürfe der sexuellen Gewalt mit wütenden Worten zurückgewiesen.
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September 28, 2018 01:47 ET (05:47 GMT)
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