Anlässlich der angekündigten Kapitalerhöhung der Nebelhornbahn-AG haben die GBC-Analysten Manuel Hölzle und Marcel Goldmann mit dem Vorstand der Gesellschaft, Herrn Peter Schöttl, über die Details der Kapitalmaßnahme, die Mittelverwendung und die mittelfristigen Ziele gesprochen.
GBC: Sehr geehrter Herr Schöttl, im Juli haben Sie bekanntgegeben, dass Sie eine Kapitalerhöhung planen. Jetzt haben Sie diese Planungen konkretisiert und Details veröffentlicht. Für was wollen Sie das Kapital verwenden?
Schöttl: Wir werden die zwei Sektionen der Nebelhorn-Hauptbahn erneuern. Geplant ist der Bau einer 2-Seil Umlaufbahn mit 10-er Kabinen. Dadurch können künftig lange Wartezeiten für die Gäste vermieden und der Beförderungskomfort deutlich verbessert werden.
GBC: Bitte erläutern Sie uns die Details der Erweiterung, wie ist Ihr Zeitplan?
Schöttl: Die erste Sektion geht vom Tal zur Mittelstation Seealpe. Dort kann aus- und zugestiegen werden. Die Fahrgäste zur zweiten Sektion können sitzen bleiben. Die zweite Sektion geht von der Seealpe bis zur Station Höfatsblick. Den Fahrgästen soll eine sitzende Beförderung mit optimaler Aussicht auf jedem Platz ermöglicht werden. Für das Jahr 2018 sind die Planung der Bahn, die Bauantragstellung, die Kapitalerhöhung mit Ausgabe von 338.000 neuen Aktien und die Beantragung der staatlichen Förderung vorgesehen. 2019 sollen die Aufträge an die Hersteller vergeben werden. Der Baubeginn der Fundamente und der Mittelstation kann dann ab Frühjahr erfolgen. In 2020 soll der Bau der Mittel- und Bergstation und der Stützen auf der Strecke fertiggestellt werden. Im Winter 2020/21 ist die Einstellung des Fahrbetriebs zum Abbruch der Talstation notwendig. Der Bau der Seilbahn auf der unteren Teilstrecke sowie der Talstation wird in diesem Winter erfolgen. Im Frühjahr 2021 ist dann die Eröffnung der neuen Nebelhornbahn geplant.
GBC: Sie hatten mit dem Bau des Gipfelrestaurants schon einen großen Erfolg erzielt. Was erwarten Sie sich durch den Neubau bezüglich Kundenwachstum?
Schöttl: Die Nebelhornbahn in Oberstdorf beförderte im Jahr 2016/17, nach der Eröffnung des Gipfelrestaurants und des Nordwandsteigs rund 320.000 Fahrgäste im Sommer und 180.000 Fahrgäste im Winter. Der Komfort der bestehenden Bahn mit stehender Beförderung in sehr stark gefüllten Großkabinen mit 60 Personen ist nicht mehr zeitgemäß. Zudem mussten die Gäste der Bahn sowohl im Sommer wie auch im Winter mit längeren Wartezeiten rechnen. Mit der neuen Bahn können wir dieses sehr hohe Niveau auf Dauer halten und auch noch leicht ausbauen ohne Einschränkungen bei den Wartezeiten hinnehmen zu müssen. Insbesondere in den Nebensaisonzeiten und beim Wintersport erwarten wir noch weiteres Potential.
GBC: Was soll der Neubau kosten?
Schöttl: Die Investitionskosten für die beiden Sektionen der Seilbahn plus Stationsgebäude im Tal, auf der Seealpe und am Höfatsblick sowie einem Garagierungsgebäude auf der Seealpe belaufen sich auf schätzungsweise 40 Mio. Euro.
GBC: Wie wird das Projekt finanziert? Erhalten Sie auch staatliche Förderungen?
Schöttl: Das Projekt neue Nebelhornbahn wird mit Eigenkapital durch die Ausgabe von neuen Aktien, durch staatliche Förderung aus dem bayerischen Seilbahnförderprogramm und durch die Aufnahme von Krediten finanziert. Die Kapitalerhöhung mit der Ausgabe von 338.000 neuen Aktien zum Ausgabepreis von 28,50 Euro wird im Falle seiner Vollplatzierung ca. 9,5 Mio. Euro einbringen. Die Richtlinie zur Förderung von Seilbahnen in Bayern sieht für mittlere Unternehmen wie die Nebelhornbahn-AG eine Förderung von bis zu 25 Prozent vor. Im Rahmen ...
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