Der Euro
Die populistische Regierung in Rom einigte sich für die kommenden drei Jahren auf ein Defizit von 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung, um ihre teuren Wahlversprechen umzusetzen. Italiens Finanzminister Giovanni Tria konnte sich mit dem avisierten Fehlbetrag von maximal 1,6 Prozent intern nicht durchsetzen. Aus der zuständigen EU-Kommission kamen Signale, dass sie die Pläne aus Rom nicht gutheißt. Die Vorgängerregierung hatte mit ihr ein Defizit von 0,8 Prozent vereinbart.
Unter diesen Nachrichten litt nicht nur die Gemeinschaftswährung - auch die Mailänder Börse und die Kurse italienischer Staatsanleihen gerieten massiv unter Druck. Chefvolkswirt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einer "Abkehr von der Konsolidierung". Rom lasse es nun offenbar auf einen Konflikt mit der Europäischen Union (EU) ankommen.
Dazu kommt, dass die Kernteuerung in der Eurozone ohne Energie und Nahrungsmittel im September überraschend zurückgegangen war. Anfang der Woche hatte EZB-Präsident Mario Draghi noch die Erwartung einer anziehenden Kerninflation geäußert, was den Euro infolge höherer Zinserwartungen an die EZB beflügelt hatte./gl/he
ISIN EU0009652759
AXC0291 2018-09-28/21:16