Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
NORDLB - Bis Anfang kommender Woche können Interessenten indikative Angebote für eine Beteiligung an der NordLB in der niedersächsischen Landeshauptstadt abgeben. Stehen die möglichen Investoren fest, soll es schnell gehen. In einem Datenraum werden die Kandidaten die Möglichkeit haben, die Bank auf Herz und Nieren zu prüfen. Zu den potenziellen Bietern zählen Private-Equity-Häuser, Landesbanken, Hedgefonds und andere Banken. Belastbare Angebote werden innerhalb von Wochen erwartet. Zu den Interessenten gehört nach Informationen aus Finanzkreisen auch wieder der US-Finanzinvestor Cerberus, der gemeinsam mit JC Flowers bereits den Zuschlag beim Verkauf der HSH Nordbank erhalten hatte. Es war die erste Privatisierung einer deutschen Landesbank. Auch der Beteiligungsgesellschaft Apollo wird Interesse an der NordLB nachgesagt. In der Politik und der Finanzaufsicht, aber auch unter Landesbanken und Sparkassen gibt es allerdings Sympathie für eine ganz andere Lösung: einen Einstieg oder gar eine Mehrheitsbeteiligung öffentlich-rechtlicher Institute. Nach Informationen des Handelsblatts interessieren sich sowohl die LBBW als auch die Helaba nach wie vor für die NordLB. (Handelsblatt S. 34)
DZ BANK - Die genossenschaftliche DZ Bank will fast 500 Arbeitsplätze und damit nahezu 10 Prozent aller Jobs abbauen. Sie begründet die Entscheidung mit der zunehmenden Digitalisierung des Geschäfts. Dadurch ergebe sich ein Abbaupotenzial in Höhe von 485 Stellen bis Ende des Jahres 2022, heißt es in einem Brief an die Mitarbeiter, der dem Handelsblatt vorliegt. Zuletzt hatte die zweitgrößte deutsche Bank mehr als 5.000 Mitarbeiter. "Die Kundenerträge sind in den letzten Jahren zwar stabil geblieben, die Kostenseite verzeichnete jedoch einen kontinuierlichen Anstieg", skizziert die Bank die Situation. Zugleich will das Zentralinstitut, das den gut 900 Volks- und Raiffeisenbanken gehört, deutlich wachsen. (Handelsblatt S. 34/FAZ S. 26)
AUDI - Der neue Zulassungsstandard WLTP sorgt für Ärger bei der Premiumtochter von VW. Die Produktion läuft holprig, die Verkäufe brechen ein. Und der kommissarisch an der Spitze stehende Vertriebsvorstand Bram Schot bleibt weiter im Amt, heißt es in Ingolstadt, da BMW den in München abgeworbenen Wunschkandidaten Markus Duesmann bis Mitte 2020 mit einer Wettbewerbssperre belegt hat. (Handelsblatt S. 20/Börsen-Zeitung S. 9)
VOLKSWAGEN - Bei den neuen europäischen STS-Verbriefungen will Volkswagen eine Vorreiterrolle übernehmen. "Wir streben an, ab 2019 unsere Driver- und VCL-Transaktionen als STS-Transaktion zu notifizieren", sagt Stefan Rolf, Leiter Asset-Backed Securitisation bei der Volkswagen Bank, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Volkswagen refinanziert Auto-Kredite (Driver-Transaktionen) und Leasing-Verträge (VCL-Transaktionen) teilweise über Asset-Backed Securities (ABS) und ist in diesem Segment einer der wichtigsten Akteure in Europa. Mit simplen, transparenten und standardisierten (STS) Verbriefungen will die EU den ABS-Markt aktivieren und im Zuge der Kapitalmarktunion Investmentgelder in die Realwirtschaft leiten. (Börsen-Zeitung S. 17)
PROSIEBEN - Pro Sieben Sat 1 rechnet mit einem kräftigen Wachstum seines Geschäfts mit Erlebnisgutscheinen. Die neu geschaffene Jochen Schweizer Mydays Holding könne ihren Unternehmenswert in den nächsten Jahren um das Sechs- oder Siebenfache steigern, sagte Geschäftsführer Fabian Stich dem Handelsblatt. Der Medienkonzern hat Jochen Schweizer, einen Anbieter von Erlebnisgutscheinen, vor Jahresfrist übernommen. Inzwischen wurde die Firma mit dem konzerneigenen Wettbewerber Mydays verschmolzen. Beide Marken bleiben erhalten. Durch Reklame auf den Sendern der Gruppe soll Jochen Schweizer kräftig zulegen. (Handelsblatt S. ..)
MAHLE - Der Automobilzulieferer Mahle ist praktisch nicht zu verkaufen. Die Stiftung mit ihrer Konstruktion bietet als Ankeraktionär doppelten Schutz, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Heinz Junker in einem Interview. Bei Zukäufen zeigt sich Junker zurückhaltend: "Sicher könnten wir mehrere Hundert Millionen Euro aus eigener Kraft stemmen. Aber man muss überlegen, ob man nicht besser ins eigene Geschäft investiert. Alles ist auch eine Frage der Risikobereitschaft. Mahle hat als Ziel, immer eine Eigenkapitalquote von 40 Prozent zu haben, um Durststrecken überstehen zu können". (Handelsblatt S. 18)
KAUFHOF - "Kaufhof ist mindestens in einem ähnlich besorgniserregenden Zustand wie 2014 Karstadt", sagte René Benko, der österreichische Unternehmer, der nach der Übernahme von Karstadt nun auch Kaufhof übernommen hat: "Ohne den Zusammenschluss mit Karstadt hat Kaufhof allein keine Zukunft. Das darf man nicht vergessen. Es geht hier um die Rettung des Unternehmens. Was ich jetzt aber teilweise in den Zeitungen lesen muss, ist Blödsinn. Es wird nicht zu Massenschließungen kommen. Natürlich müssen wir sanieren, aber wir werden wie bisher um jede Filiale kämpfen und versuchen, sie in die schwarzen Zahlen zu führen. Das ist uns bei Karstadt ja auch gelungen. Generell aber bitte ich um Geduld, wir stehen am Anfang eines anspruchsvollen Prozesses, nicht an seinem Ende. (Handelsblatt S. 60)
MLP - Der Finanzvertrieb MLP sieht die Beratung der Gesellschaft durch den diskutierten Provisionsdeckel für Lebensversicherungen gefährdet. "Käme es zu einem pauschalen Provisionsdeckel, würde die Politik genau das erreichen, was sie ja nicht möchte: den gesteigerten 08/15 Produktverkauf", warnt Firmenchef Uwe Schroeder-Wildberg im Interview der Börsen-Zeitung. "Der Provisionsdeckel würde also wegführen von einer kundenorientierten Beratung - und hin zur unmittelbaren Vermittlung durch den Produzenten." Schroeder-Wildberg fordert eine zusätzliche Vergütung für die Aus- und Weiterbildung der Berater sowie die Infrastrukturleistungen, die ein Makler wie MLP für die Versicherer übernimmt. Mit der Geschäftsentwicklung in diesem Jahr zeigt er sich zufrieden und bestätigt die bisherige Ergebnisprognose. (Börsen-Zeitung S. 4)
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October 05, 2018 00:42 ET (04:42 GMT)
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