Eine negative Studie der Investmentbank HSBC
hat dem Aktienkurs von Scout24
Daraufhin sackten die Anteilsscheine von Scout24 bis auf 35,36 Euro
ab - das war der niedrigste Stand seit März. Zuletzt konnten sie bei
36 Euro das Minus auf knapp sechs Prozent eindämmen, blieben aber
Schlusslicht im MDax
Johnen verwies auf die vor zwei Wochen vorgestellten Ergebnisse des Wohngipfels der Bundesregierung. Dazu zählt ein Entwurf, das 2015 in Kraft getretene Bestellerprinzip, wonach stets der Auftraggeber und nicht der Mieter die Maklergebühren zahlen muss, auch auf Käufe zu übertragen. Eine solche Neuregelung würde vor allem die Branchenstimmung beeinträchtigen, glaubt der Experte.
Schwerer wiegen für ihn Berichte, wonach Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) Vorschlägen der Grünen gegenüber aufgeschlossen ist, die Maklergebühr auf zwei Prozent des Transaktionspreises zu begrenzen. Noch sei zwar nichts beschlossen, aber er gehe zumindest von wachsender Unsicherheit aus.
Zahlreiche offene Fragen dürften die Kursentwicklung von Scout24 zunächst bremsen, befürchtet Johnen. Unklar sei etwa, wie viele Makler aus dem Geschäft ausstiegen und ihre Abos kündigten. Auch bleibe offen, wie die unter Druck stehende Branche auf Preiserhöhungen durch Immobiliensscout24 reagieren werde. Und nicht zuletzt sei abzuwarten, wie sich der Anteil von Verkaufsanzeigen ohne Maklerbeteiligung entwickeln werde. Johnen hat erhebliche Zweifel, dass mehr Anzeigen von privater Seite das rückläufige Geschäft mit den professionellen Vermittlern aufwiegen werden.
Einen Geschäftseinbruch befürchtet der Analyst freilich nicht. Der Umsatz des Unternehmens werde auch in den kommenden beiden Jahren wachsen, allerdings nicht mehr so schnell wie zuvor erwartet. Noch geringer seien die Auswirkungen auf die Ergebnisse./mf/gl/she
ISIN DE000A12DM80
AXC0149 2018-10-05/13:36