Der private Verkehrsanbieter Flixmobility sieht das vom Bund geplante neue Fahrplan-Modell "Deutschland-Takt" skeptisch. "Das ist ein politischer Fahrplan", sagte Geschäftsführer André Schwämmlein der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist nicht kriegsentscheidend, ob jemand nach einer ICE-Fahrt zum Beispiel in München den Anschluss nach Rosenheim bekommt." Viel wichtiger sei es, die Hauptstrecken auszubauen.
"Wir haben ein riesiges Problem bei der Bahn-Infrastruktur und bei der Kapazität des Netzes. Es gibt zu viele Engpässe. Die Infrastruktur muss ausgebaut werden", sagte Schwämmlein. Entscheidend sei es, attraktive Angebote für die Passagiere zu schaffen, das gehe nur über mehr Wettbewerb.
Die große Koalition will bis 2030 die Zahl der Bahnkunden verdoppeln und mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagern. Ein wichtiger Beitrag dazu soll das neue Fahrplan-Modell "Deutschland-Takt" werden. Am (heutigen) Dienstag soll im Verkehrsministerium ein Gutachterentwurf vorgestellt werden. Das Prinzip: An wichtigen Umsteigestationen treffen Züge ungefähr gleichzeitig ein und fahren kurz darauf wieder ab. Lange Umsteigezeiten von einer halben Stunde und mehr soll es dann nicht mehr geben.
Flixmobility ist vor allem durch seine Fernbusmarke Flixbus bekannt. Unter dem Namen Flixtrain bedient das Unternehmen bisher die Zugstrecken Hamburg-Köln und Stuttgart-Berlin. Das Angebot soll 2019 auf die Strecken Berlin-Köln sowie Berlin-München erweitert werden./hoe/DP/mis
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