(Neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der freie Fall der Ceconomy-Aktien
Schwächer als prognostiziert entwickelten sich die Geschäfte im vierten Quartal vor allem bei den beiden Elektronikketten Media Markt und Saturn. Am Markt war angesichts der zuvor schon tief gesunkenen Erwartungen von einem erneuten "Desaster" die Rede. Der Konzern hatte erst im September seine Prognose gekürzt. Im Gesamtjahr handele es sich nun schon um die dritte Gewinnwarnung, ergänzte ein Händler. Auch im Juni musste Ceconomy bereits die Prognose für das operative Ergebnis senken.
Laut Analystin Georgina Johanan von JPMorgan basiert der Gewinneinbruch vor allem auf unerwartet niedrigen Zuwendungen der Lieferanten. Ihrer Einschätzung nach wirft es Fragen bezüglich des Managements und des internen Informationsflusses auf, dass so kurz nach der letzten Gewinnwarnung schon wieder solch ein Rückschlag komme. Angesichts des neuerlichen Kursrutsches warnte sie, dass der Besitz von Ceconomy-Aktien mit höchsten Risiken verbunden sei.
Schwer getroffen sehen Experten nun die Glaubwürdigkeit von Ceconomy und seinem Management. Für Volker Bosse von der Baader Bank ist der Schritt wegen des geringen zeitlichen Abstands zur jüngsten Prognosesenkung "unglaublich aber wahr". Für den Experten Clément Genelot von Bryan Garnier handelt es sich um eine "Vertrauenskrise". Es werde wohl viel Zeit brauchen, um das verlorene Vertrauen bei den Anlegern wieder zurückzugewinnen.
Für die Aktionäre kommt es mit dem neuerlichen Kurseinbruch immer
dicker: Im bisherigen Jahresverlauf haben die Papiere nun schon mehr
als 60 Prozent an Wert verloren, womit sie im Kleinwerte-Index SDax
Belastet wurden am Dienstag auch die im MDax
ISIN DE0007257503
AXC0265 2018-10-09/18:51