thyssenkrupp (WKN: 750000 / ISIN: DE0007500001) tut es tatsächlich. Der Industrie- und Stahlkonzern wagt die Aufspaltung. Trotzdem heißt dies nicht, dass nun der erhoffte Befreiungsschlag geglückt ist.
Es kommt nicht besonders häufig vor, dass ein Vorstandschef und der Chefaufseher eines DAX-Konzerns innerhalb kurzer Zeit den Hut nehmen. Doch so kam es, als CEO Heinrich Hiesinger und Aufsichtsratschef Ulrich Lehner thyssenkrupp im Sommer dieses Jahres verließen. An der Börse sorgte das Stühlerücken an der Konzernspitze für einen Vertrauensverlust. Zumal diese Abgänge auch das Ringen um die zukünftige Ausrichtung des Industriekonglomerats deutlich machten. In diesem Ringen spielten auch große Finanzinvestoren wie Cevian, die sich als Großaktionäre betätigten, eine wichtige Rolle. Keine leichte Aufgabe für den ehemaligen thyssenkrupp-Finanzchef Guido Kerkhoff. Dieser hatte den Chefposten übergangsweise übernommen. Doch ihm scheint es gelungen zu sein, die verschiedenen Interessen zusammenzuführen.
Entsprechend großer Jubel herrschte an der Börse, als thyssenkrupp am 27. September 2018 die Aufspaltung verkündete. Etwas wogegen sich der Konzern lange Zeit gewehrt hatte. Bereiche wie die Aufzugsparte oder das Werkstoffgeschäft werden voneinander getrennt. Es entstehen zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen: thyssenkrupp Industrials (Aufzüge, Anlagenbau, Automobilzulieferung) und thyssenkrupp Materials (Werkstoffe, Marineschiffbau, Stahl). Demnach wird der 50-Prozent-Anteil an dem fusionierten Stahlgeschäft mit dem indischen Partner Tata Steel im Bereich Materials beheimatet sein.
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