Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns, Herbert Diess, warnt davor, die Automobilbranche mit zu scharfen Klimavorgaben zu regulieren. "Ich bitte die Politik wirklich, sich Gedanken zu machen", sagte er. "So eine Industrie kann schneller abstürzen, als viele glauben wollen." Sollte sich das Europäische Parlament mit seinem Vorschlag einer Kohlendioxid-Reduzierung um 40 Prozent durchsetzen, müsste im Jahr 2030 bereits die Hälfte der Fahrzeuge rein elektrisch fahren. "Die Transformation in der Geschwindigkeit und mit den Auswirkungen ist kaum zu managen", sagte der Manager. Dann müssten in gut zehn Jahren "etwa ein Viertel der Jobs in unseren Werken wegfallen", insgesamt etwa 100.000 Stellen. (SZ S. 1, 15)
BAYER - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer denkt informierten Kreisen zufolge über eine Trennung vom Geschäft mit Tiergesundheit nach. Die Prüfung sei Teil einer größeren Analyse nach der 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit den Firmenplänen vertraute Personen. Eine Entscheidung sei allerdings noch nicht getroffen worden. Ein Verkauf stehe nicht unmittelbar bevor und es sei immer noch möglich, dass Bayer das Geschäft behalte. Experten zufolge könnte der Leverkusener Konzern mit einer Veräußerung des Geschäfts 6 bis 7 Milliarden Euro einstreichen. (Börsen-Zeitung S. 1)
HSH NORDBANK- Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat eine Lösung im Streit um die HSH Nordbank erreicht. Der BdB habe sich nach intensiven Verhandlungen mit allen Beteiligten auf einen Übergang der HSH vom öffentlich-rechtlichen in den privaten Einlagensicherungsfonds geeinigt, sagte BdB-Präsident Hans-Walter Peters dem Handelsblatt. Die HSH soll nun bis Ende 2021 im öffentlich-rechtlichen Einlagensicherungssystem verbleiben. Wenn sie alle Kriterien erfülle, werde sie ab 2022 dann beim BdB sofort den vollen Schutzumfang erhalten, sagte Peters. (Handelsblatt S. 30)
RWE - Nach dem Rodungsstopp im Hambacher Forst bangt der RWE-Betriebsrat um die Arbeitsplätze des Essener Energiekonzerns. "Unsere Befürchtung ist, dass die Beschäftigten die Zeche zahlen müssen und Stellen wegfallen", sagte Silke Boxberg, die Betriebsratsvorsitzende von RWE Power am Standort Essen, im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Die Arbeitsplätze im Tagebau, in den Kraftwerken und in den Zentralen Essen und Köln sind massiv bedroht." Im Tagebau Hambach, den angeschlossenen Kraftwerken und Betrieben sind Unternehmensangaben zufolge rund 4.600 Mitarbeiter beschäftigt. "Wir befürchten einen Domino-Effekt, der sich auf das ganze Unternehmen auswirkt", sagte Boxberg. (WAZ)
EDEKA - Deutschlands größten Supermarktketten droht Ungemach aus Brüssel. Um unfaire Handelspraktiken in der Lebensmittelversorgungskette zu verhindern, arbeitet die Europäische Union (EU) derzeit an einer Richtlinie, die das Miteinander von Landwirten, Lebensmittelherstellern und Händlern regeln soll - allen voran zum Schutz der Bauern. Auf Vorschlag des EU-Parlaments findet sich in diesem Papier aber auch ein Verbot für den Zusammenschluss von Einzel- und Großhandel zu Einkaufsgemeinschaften - was in der Konsequenz einer Zerschlagung von Edeka und Rewe gleich kommt. Die beiden Handelsriesen sind nämlich genossenschaftlich organisiert. Das bedeutet: Die meisten Läden stehen unter der Regie selbstständiger Kaufleute. (Welt S. 14)
PROVINZIAL - Spürbare Kostensenkungen durch Rationalisierung, vor allem Personalabbau, Vermeidung von Doppelinvestitionen in der IT und eine größere Marktmacht: Das sind die wichtigsten Vorteile, die sich Kommunen und Sparkassen von der Fusion ihrer Provinzial-Versicherungsgruppen in Münster und Düsseldorf erhoffen. Das geht aus der gemeinsamen Absichtserklärung der Eigner hervor, die der SZ vorliegt. Besonders wichtig ist ihnen dabei, dass die Versicherer auch in der Fusionsphase kontinuierlich an sie ausschütten - schließlich sind die Kommunen klamm, die Sparkassen leiden unter den niedrigen Zinsen. Nach Abschluss der Fusion wollen sie erst recht Kasse machen. (SZ S. 19)
RHEINMETALL - Die US-Streitkräfte wollen fast ihre gesamte Panzerfotte modernisieren - und Rheinmetall möchte daran mitverdienen. Weil ein deutscher Rüstungskonzern bei einer US-Ausschreibung jedoch fast keine Chance hat, versucht es Rheinmetall in einem transatlantischen Bündnis mit Raytheon. (Welt S. 11)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
October 11, 2018 00:35 ET (04:35 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.