Die Talfahrt der US-Börsen dürfte sich am Donnerstag fortsetzen. Nachdem Dow-Jones und Co am Mittwoch mit Abgaben von durchschnittlich über 3 Prozent den höchsten Tagesverlust seit Februar verbuchten, zeichnet sich nun eine leichtere Eröffnung ab. Der Future auf den S&P-500 verliert vorbörslich 0,8 Prozent. Das Umfeld spricht nach wie vor gegen Aktien: Die Erwartungen an das Wachstum der Weltwirtschaft sind gesunken, und immer mehr Analysten sind überzeugt, dass die Handelskonflikte erste Spuren in der gerade anlaufenden Bilanzsaison hinterlassen haben. Und nicht zuletzt machen die kräftig gestiegenen Anleiherenditen Aktien unattraktiv und verteuern die Kreditaufnahme für die Unternehmen.
Als ob das alles nicht genug wäre, mischt sich nun auch noch US-Präsident Donald Trump ein: Er gab der US-Notenbank und ihren Zinserhöhungen die Schuld an dem Kurseinbruch der Börsen. Auch einige Analysten sind der Meinung, dass die Fed die geldpolitischen Zügel zu aggressiv strafft. Andere Beobachter halten die Zinserhöhungen aufgrund der guten Wirtschaftslage jedoch für gerechtfertigt.
Der Markt dürfte daher die Daten zu den Verbraucherpreisen am Donnerstag daraufhin "abklopfen", ob ein möglicherweise zunehmender Inflationsdruck die Notenbank dazu zwingt, die Zinsen stärker zu erhöhen als bislang erwartet. Volkswirte prognostizieren für September einen Anstieg der Verbraucherpreise sowohl insgesamt als auch in der Kernrate um 0,2 Prozent zum Vormonat.
Die am Mittwoch veröffentlichten Erzeugerpreisdaten hatten sich mit den Schätzungen der Ökonomen gedeckt. Der annualisierte Anstieg um 2,6 Prozent (bzw 2,9 Prozent in der Kernrate) war jedoch insofern negativ aufgenommen worden, als er deutlich über dem Inflationsziel der Fed lag.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/cbr
(END) Dow Jones Newswires
October 11, 2018 06:48 ET (10:48 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.