DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.30 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.194,41 -0,46% -8,83% Stoxx50 2.900,35 -0,43% -8,73% DAX 11.523,81 -0,13% -10,79% FTSE 6.997,74 -0,13% -8,86% CAC 5.095,98 -0,20% -4,08% DJIA 25.097,81 +0,18% +1,53% S&P-500 2.742,91 +0,53% +2,59% Nasdaq-Comp. 7.411,51 +1,13% +7,36% Nasdaq-100 7.060,04 +1,38% +10,37% Nikkei-225 22.694,66 +0,46% -0,31% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,69 +29
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,96 70,97 -0,0% -0,01 +21,6% Brent/ICE 79,72 80,26 -0,7% -0,54 +25,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.219,36 1.224,11 -0,4% -4,75 -6,4% Silber (Spot) 14,60 14,58 +0,1% +0,02 -13,8% Platin (Spot) 839,00 841,50 -0,3% -2,50 -9,7% Kupfer-Future 2,80 2,80 -0,1% -0,00 -16,5%
Die Ölpreise machen einen Teil ihrer jüngsten Verluste wett. Zweifel am Bedarf und die Befürchtung eines Überangebots, die ursächlich für die Abgaben der vergangenen Tage waren, bestünden jedoch nach wie vor, sagen Marktteilnehmer. Am Donnerstag hatten die kräftig gestiegenen Ölvorräte der US-Regierung die Ölpreise gedrückt. Am Freitag prognostizierte die Internationale Energieagentur (IEA), dass die Nachfrage nach Öl aufgrund der Handelskonflikte in diesem und im kommenden Jahr langsamer steigen werde als erwartet. Die IEA untermauerte damit Aussagen der Opec vom Vortag: Das Erdölkartell hatte berichtet, dass Opec-Mitglieder und Russland im September mehr Öl gefördert und damit das schon vor Inkrafttreten der US-Sanktionen sinkende iranische Angebot kompensiert hätten.
FINANZMARKT USA
Nach dem Abverkauf der vorigen Sitzungen kommt es an der Wall Street zum Wochenausklang zu einer Gegenbewegung. Allerdings haben sich die Indizes von ihren Tageshochs bereits wieder nach unten verabschiedet. Der Handelsstreit zwischen USA und China ist immer noch nicht beigelegt, und auch die zuletzt gestiegenen Anleihezinsen dürften vorerst ein Belastungsfaktor bleiben. Unter den Konjunkturdaten des Tages wurden stiegen die Importpreise im September um 0,5 Prozent, während Volkswirte den Anstieg im Konsens auf 0,3 Prozent geschätzt hatten. Der Uni-Michigan-Index der Verbraucherstimmung fiel etwas schwächer aus als erwartet. Die vorbörslich veröffentlichten Zahlen von Citigroup, JPM und Wells Fargo wurden zunächst positiv aufgenommen. Die Aktie von JP Morgan ist aber bereits wieder ins Minus gerutscht, nachdem Aussagen von Unternehmenschef Jamie Dimon die Skepsis der Anleger weckten. Zunächst hatten die an sich guten Zahlen gestützt. Die Citigroup hat besser abgeschnitten als erwartet, was die Titel um 1,1 Prozent nach oben treibt. Wells Fargo hat den Gewinn zwar nicht so stark gesteigert wie erwartet, die Aktie legt trotzdem um 1 Prozent zu. Eine Kaufempfehlung der Analysten von Pivotal verhilft Snap zu einem Plus von 5,5 Prozent. Pivotal hat daneben auch Twitter auf "Hold" hochgestuft; der Kurs steigt um 2,7 Prozent.
US-Staatsanleihen tendieren kaum verändert. Die Zehnjahresrendite verharrt bei 3,15 Prozent. Sie liegt damit deutlich unter ihrem Hoch vom Dienstag bei 3,26 Prozent.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Erholungsansätze an den europäischen Börsen nach dem Ausverkauf der Vortage verpufften rasch. Händler sprachen von fehlender Überzeugung der Anleger und verwiesen daneben auf die dünne Nachrichtenlage. Solide Geschäftszahlen der drei US-Banken JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup weckten zwar Hoffnungen auf eine gute Bilanzsaison in den USA, setzten in Europa aber keine Akzente. Gesucht waren besonders die Hauptverlierer der vergangenen Tage. Im DAX stiegen Wirecard, Continental und RWE um bis zu 5,3 Prozent. Bei den Nebenwerten ging es für Siltronic um 4,1 Prozent nach oben dank einer Hochstufung durch Berenberg. Zu Zalando (+2,7 Prozent) hatte sich Credit Suisse freundlich geäußert. Positive Analystenkommentare ließen Airbus um 2,7 Prozent steigen. Ein unspektakuläres Börsendebüt erlebte Knorr Bremse. Die Aktie des Bremsenspezialisten wurde zu 80 Euro ausgegeben und startete mit 80,10 Euro in den Handel. Zuletzt kostete sie 81,55 Euro. Dem Markt hinterher hinkten die Aktien der Rückversicherer angesichts der Nachrichtenlage um den tobenden US-Wirbelsturm Michael. Die Experten des Schadensermittlers Karen Clark & Co (KCC) rechnen mit Schäden in versicherter Höhe von rund 8 Milliarden Dollar. Munich Re verloren 0,7 Prozent und Hannover Rück 0,5 Prozent. Swiss Re gaben 0,7 Prozent nach. Aktienkäufe durch CEO Tim Degenhardt kamen bei den Anlegern von Tele Columbus gut an. Die Titel stiegen um 12,7 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:23 Di, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1561 -0,27% 1,1591 1,1559 -3,8% EUR/JPY 129,47 -0,42% 130,26 129,65 -4,3% EUR/CHF 1,1460 -0,17% 1,1479 1,1440 -2,1% EUR/GBP 0,8787 +0,26% 0,8759 0,8761 -1,2% USD/JPY 111,98 -0,13% 112,39 112,20 -0,6% GBP/USD 1,3159 -0,54% 1,3233 1,3193 -2,6% Bitcoin BTC/USD 6.315,23 +0,4% 6.303,06 6.292,94 -53,8%
Der Euro hat sich von seinem Tageshoch bei 1,1611 Dollar wieder entfernt und notiert mit aktuell etwa 1,1560 Dollar auf ähnlichem Niveau wie am Vortag. Unicredit hält es für möglich, dass der Euro zunächst klar oberhalb von 1,15 Dollar konsolidiert, letztlich dürften aber die Risiken des italienischen Schuldenhaushalts und die Entwicklung der US-Anleiherenditen die Richtung bestimmen.
Die türkische Lira reagiert kaum auf die Entspannung im Konflikt zwischen den USA und der Türkei. Ein türkisches Gericht hat am Freitag den US-Pastor Andrew Brunson, der seit Oktober 2016 unter dem Vorwurf der Spionage sowie der Unterstützung der kurdischen PKK-Guerilla und der Gülen-Bewegung in der Türkei festgehalten wurde, zwar zu drei Jahren und 45 Tagen Haft verurteilt, gleichzeitig aber den Hausarrest und die Ausreisesperre für Brunson aufgehoben. Ein Dollar kostet etwa 5,93 Lira.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich am Freitag nach dem kräftigen Abverkauf am Vortag etwas erholt, trotz der abermals sehr schwachen Vorgaben von der Wall Street. Die Konjunktursorgen, insbesondere der Handelskonflikt zwischen China und den USA, bereiteten Anlegern zwar weiterhin Kopfschmerzen, traten aber etwas in den Hintergrund. Auch die weiterhin hohen Marktzinsen belasteten mit der gedämpften US-Inflation nicht mehr ganz so stark. Die chinesischen Börsen erhielten Unterstützung vom überraschend stark gestiegenen Handelsbilanzüberschuss, der von einer gewissen Widerstandsfähigkeit während des Handelsstreits zeugt. In Tokio erholten sich Exportwerte dank des wieder etwas nachgebenden Yen. Unter den Einzelwerten stieg in Hongkong das Schwergewicht Tencent um 7,9 Prozent. Der verschobene Börsengang der Tochter Tencent Music Entertainment belastete offensichtlich nicht. Die zuletzt gebeutelten Technologiewerte erholten sich auch andernorts. In Seoul gewannen Samsung 2 Prozent, in Taiwan sprangen Largan um 9,9 Prozent nach oben. Taiwan Semiconductor legten um 4,2 Prozent zu. Die an den Vortagen gesunkenen Ölpreise drückten die Aktien des Sektors. In Sydney verloren Santos, Woodside und Oil Search gaben bis zu 1,8 Prozent. Unter den Einzelwerten stachen Brilliance in Hongkong hervor. Der deutsche Automobilhersteller BMW hatte am Donnerstag seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Konzern auf 75 von zuvor 50 Prozent erhöht. Nachdem die Aktie am Vortag vom Handel ausgesetzt gewesen war, verbuchte sie nun Abgaben von 26 Prozent. Der Kaufpreis sei "nicht sehr attraktiv", kommentierte Daiwa die Transaktion.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
RWE-Chef bekräftigt Dividendenhöhe für dieses Jahr
Der Energieversorger RWE hat die nach dem Gerichtsurteil zum Rodungsstopp im Hambacher Forst angekündigte Ergebnisbelastung ab 2019 präzisiert. "Der Schaden wird nach unserer Einschätzung bei 100 bis 200 Millionen Euro im Jahr liegen", sagte RWE-Vorstandsvorsitzender Rolf Martin Schmitz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ein Risiko für die Dividende sehe er dadurch nicht: "Es bleibt dabei: Für 2018 soll es eine Dividende von 70 Cent je Aktie geben."
General Electric verschiebt Veröffentlichung von Quartalszahlen
General Electric wird die Geschäftszahlen für das dritte Quartal ein paar Tage später veröffentlichen als geplant. Der neue CEO Larry Culp benötige mehr Zeit, um sich ein Bild von dem Konzern machen zu können, kündigte GE an. Nun soll am 30. Oktober der Quartalsbericht vorgelegt werden, bisher was der 25. Oktober geplant.
Citigroup übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 12, 2018 12:34 ET (16:34 GMT)
Die Citigroup hat im dritten Quartal von steigenden Zinsen, niedrigeren Unternehmenssteuern in den USA und geringeren Kosten profitiert. Der Gewinn stieg bei gleichbleibenden Einnahmen stärker als erwartet. Der Gewinn der Citigroup legte im Zeitraum von Juli bis September um 12 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar zu. Je Aktie verdiente das Institut 1,73 Dollar. Von Factset befragte Analysten hatten mit 1,68 Dollar gerechnet. Die Kosten gingen dank Einsparungen um 1 Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar zurück. Die Einnahmen blieben mit 18,4 Milliarden Dollar stabil.
Wells Fargo profitiert von Kostensenkungen
Wells Fargo hat im dritten Quartal von weiteren Kostensenkungen profitiert und den Gewinn um ein Drittel gesteigert. Analysten hatten der US-Bank zwar einen noch etwas stärkeren Anstieg zugetraut, Investoren scheint das aber nicht zu stören: Die Aktie der Bank legt um rund 1 Prozent zu. Der Gewinn stieg in den drei Monaten um 32 Prozent auf 6,01 Milliarden Dollar oder 1,13 Dollar je Aktie. Die Einnahmen kletterten leicht auf 21,9 Milliarden von 21,8 Milliarden Dollar.
Autoabsatz in China vor erstem Rückgang seit 1990
Der Automarkt in der weltweit wichtigsten Region entwickelt sich schwächer als erwartet: Die Verkäufe sanken in China im September den dritten Monat infolge. Zurückhaltende Konsumenten zieht es angesichts des Handelskonflikts mit den USA und dem schwächeren Börsenumfeld nicht mehr so sehr in die Autohäuser. Es deutet sich an, dass auf Jahressicht der erste Absatzrückgang seit dem Jahr 1990 ansteht. Insgesamt sanken die Absätze, also Auto- und Nutzfahrzeugverkäufe, vergangenen Monate um 11,6 Prozent auf 2,39 Millionen Fahrzeuge.
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October 12, 2018 12:34 ET (16:34 GMT)
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