Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Söder und Seehofer betonen landespolitischen Charakter der Bayernwahl
Nach ihrem jüngsten Streit über eine Mitverantwortung der Bundespolitik an den schlechten CSU-Umfragewerten haben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und CSU-Chef Horst Seehofer gemeinsam die bayerische Landtagswahl als eine landespolitische Abstimmung bezeichnet. "Sonntag ist eine Bayernwahl, keine Berlinwahl", sagte Söder am Freitag vor der CSU-Abschlusskundgebung in München vor Journalisten. Es gehe um Bayern, nicht um Berlin.
Schäuble sieht Merkels Position geschwächt
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hält die Position von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel für geschwächt. "Sie ist nicht mehr so unbestritten, wie sie über drei Legislaturperioden oder über zweieinhalb Legislaturperioden gewesen ist", sagte Schäuble im "Interview der Woche" des SWR. Gleichwohl habe sie aber weiterhin hohe Zustimmungswerte, um die sie andere europäische Regierungschefs beneiden würden.
Revierbonus und Milliarden sollen Kohleregionen retten - Entwurf
Die Kohlekommission will die wirtschaftliche Zukunft der Braunkohlereviere mit privilegierten Investitionsregeln und mehr Geld vom Bund sichern. Das geht aus einem ersten Entwurf des Gremiums zum Kohleausstieg hervor, in den Dow Jones Newswires Einblick hatte. Bis 2021 sollen zunächst die im Koalitionsvertrag veranschlagten 1,5 Milliarden Euro für die vier Reviere als Sofortprogramm genutzt werden. Neben der Lausitz, dem Rheinischen und Mitteldeutschen Revier sind auch Mittel für das Helmstedter Revier vorgesehen, obwohl dort keine Braunkohle mehr abgebaut wird.
Britische Regierung plant Konjunkturspritze für Zeit nach Brexit
Die britische Regierung will Mittel für eine Konjunkturspritze nach dem EU-Austritt zurücklegen. Finanzminister Philip Hammond kündigte am Freitag im Sender Bloomberg TV die Bildung einer "Fiskalrücklage" an, mit der die Regierung nach Vollzug des Brexit "bei Bedarf die Nachfrage in der Volkswirtschaft des Vereinigten Königreichs stützen" werde. Die Gelder könnten eingesetzt werden, um Investitionen zu steigern, die Steuern zu senken oder die Staatsverschuldung schneller als geplant abzubauen.
London warnt vor Stromengpässen in Nordirland im Falle von "hartem Brexit"
Die britische Regierung hat am Freitag vor Stromengpässen in Nordirland gewarnt, sollte der Brexit ohne ein Abkommen mit der EU vollzogen werden. Nordirland gehört demselben Strommarkt an wie das EU-Mitglied Irland - mit dem Ausscheren Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt würden die bestehenden Regelungen für die britische Provinz Nordirland aber nicht mehr gelten.
Schattenwirtschaft in Italien macht 12,4 Prozent des BIP aus
In Italien machen Schwarzarbeit und andere illegale wirtschaftliche Aktivitäten 12,4 Prozent des offiziellen Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus. Wie die Statistikbehörde Istat mitteilte, belief sich der Umfang dieser Schattenwirtschaft im Jahr 2016 auf schätzungsweise 210 Milliarden Euro. Den Großteil machte dabei mit 192 Milliarden Euro Schwarzarbeit aus.
Juncker sieht für Orban keinen Platz in Europäischer Volkspartei
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker plädiert für einen Ausschluss des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban aus der Europäischen Volkspartei (EVP). "Für Herrn Orban ist kein Platz mehr in der EVP", sagte Juncker der französischen Zeitung Le Monde. Er halte viele Äußerungen des Rechtspopulisten Orban für unvereinbar mit den "christdemokratischen Werten, auf denen die EVP fußt", sagte Juncker.
Türkisches Gericht lässt US-Pastor Andrew Brunson frei
Der US-Pastor Andrew Brunson kommt frei: Ein türkisches Gericht hob am Freitag den Hausarrest und die Ausreisesperre des evangelikalen Geistlichen auf, dessen Inhaftierung zu einer schweren Krise mit den USA geführt hatte. Das Gericht verhängte zwar eine Haftstrafe von drei Jahren und einem Monat für die Unterstützung einer Terrororganisation. Wegen der abgeleisteten zweijährigen Untersuchungshaft und seines guten Verhaltens wurde Brunson aber freigelassen.
US-Finanzminister: Kursabsturz "nur eine normale Korrektur"
Der Absturz der Kurse an der Wall Street am Mittwoch und am Donnerstag ist laut US-Finanzminister Steven Mnuchin "nur eine normale Korrektur". Die US-Konjunktur bleibe stark, sagte Mnuchin im US-Sender CNBC. Märkte hätten die Tendenz, "zu weit in beide Richtungen" auszuschlagen. Es sei gut, dass die Kurse sich am Freitag wohl erholen werden.
Stimmung der US-Verbraucher im Oktober eingetrübt
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 99,0. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 100,0 erwartet. Bei der Umfrage Ende September lag er bei 100,1. Der Index für die Erwartungen belief sich auf 89,1 (Vormonat: 90,5), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 114,4 (115,2) angegeben.
US-Importpreise steigen wegen Ölpreisen
Die US-Importpreise sind im September stärker gestiegen als erwartet. Vor allem die Ölpreise sorgten für den Anstieg. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent, nach einem Minus von 0,6 Prozent im August. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen waren im Konsens von einem Anstieg um 0,3 Prozent ausgegangen.
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October 12, 2018 13:44 ET (17:44 GMT)
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