Ein angekündigter Vorstandsumbau bringt
am Montag etwas Hoffnung für die leidgeplagten Anleger von Ceconomy
Die nach der jüngsten Warnung laut gewordenen Forderungen nach einem Führungsaustausch bei Ceconomy wurden nun erhört: Bei der Mediamarkt-Saturn-Mutter sollen neue Konzernlenker die Wende schaffen. Der Aufsichtsrat verständigte sich mit dem bisherigen Vorstandschef Pieter Haas auf eine sofortige Trennung. Auch Finanzvorstand Mark Frese verlässt das Unternehmen, sobald ein Nachfolger gefunden sein wird.
Für Analyst Volker Bosse von der Baader Bank ist der Führungswechsel der wohl beste Weg, um verloren gegangenes Vertrauen bei den Anlegern zurück zu gewinnen. Das Unternehmen werde aber erst einmal eine Phase der Unsicherheit durchlaufen, schränkte er seinen Optimismus ein. Erforderlich sei eine strategische Überprüfung mit möglicherweise strukturellen Änderungen in verschiedenen Abteilungen. Dafür sei ein neues Management aber hilfreich, fügte er hinzu.
Ähnlich sieht es Clément Genelot von Bryan Garnier, der zwar von einer "starken Signalwirkung", aber einem noch langen Weg sprach. Bislang seien weder die Neubesetzungen bekannt noch verlässliche Aussagen zum Ausblick möglich. Es sei nun sogar unwahrscheinlicher geworden, dass wichtige Entscheidungen zeitnah getroffen würden. Dabei verwies er auf die Zukunft des verlustträchtigen Schweden-Geschäfts oder einen möglichen Ankauf der übrigen Anteile, die noch im Besitz der Kellerhals-Familie sind.
Diese Unsicherheit könnte größeren Kursgewinnen zum Wochenstart entgegengestanden haben. Immerhin aber nahmen die Aktien wieder Tuchfühlung zur Marke von 5 Euro auf, die in der Vorwoche nach einer abermaligen Gewinnwarnung durchbrochen worden war.
Seit einem Hoch von 13,40 Euro im Januar eilen die Papiere von Ceconomy, die im Sommer 2017 vom Handelskonzern Metro abgespalten wurden, von Tief zu Tief - bis auf 4,23 Euro vor wenigen Tagen./tih/ag/mis
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AXC0140 2018-10-15/11:46