(neu: Schlusskurs, Kommentar der Commerzbank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein angekündigter Vorstandsumbau hat am Montag
etwas Hoffnung für die leidgeplagten Anleger von Ceconomy
In den vergangenen Monaten hatte eine Serie von Gewinnwarnungen dem
Anlegervertrauen schwer zugesetzt. Allein in der vergangenen Woche
war es infolge der jüngsten Warnung um rund ein Fünftel nach unten
gegangen. Auch die Aktien des Telekomanbieters Freenet
Der Aufsichtsrat hatte sich mit dem bisherigen Vorstandschef Pieter Haas auf eine sofortige Trennung geeinigt. Auch Finanzvorstand Mark Frese verlässt das Unternehmen, sobald ein Nachfolger gefunden ist. Die nach der jüngsten Warnung laut gewordenen Forderungen nach einem Führungsaustausch bei Ceconomy wurden damit nun erhört. Zuletzt hatte auch Großaktionär Freenet entsprechenden Druck ausgeübt.
Für Analyst Volker Bosse von der Baader Bank ist der Führungswechsel der wohl beste Weg, um verloren gegangenes Vertrauen bei den Anlegern zurück zu gewinnen. Das Unternehmen werde aber erst einmal eine Phase der Unsicherheit durchlaufen, schränkte er seinen Optimismus ein. Erforderlich sei eine strategische Überprüfung mit möglicherweise strukturellen Änderungen in verschiedenen Abteilungen. Dafür sei ein neues Management aber hilfreich, fügte er hinzu.
Ähnlich sieht es Clément Genelot von Bryan Garnier, der zwar von einer "starken Signalwirkung", aber einem noch langen Weg sprach. Bislang seien weder die Neubesetzungen bekannt noch verlässliche Aussagen zum Ausblick möglich. Es sei nun sogar unwahrscheinlicher geworden, dass wichtige Entscheidungen zeitnah getroffen würden. Dabei verwies er auf die Zukunft des verlustträchtigen Schweden-Geschäfts oder einen möglichen Ankauf der übrigen Anteile, die noch im Besitz der Kellerhals-Familie seien.
Analyst Jürgen Elfers von der Commerzbank rechnet damit, dass der Elektronikhändler nun nach einem Nachfolger mit Know-how in Sachen Neustrukturierung suchen wird. Damit bleibe das Unternehmen im wichtigen Weihnachtsgeschäft wohl ohne "Kapitän", äußerte aber auch er sich vorsichtig. Erneuerte Finanzziele seien vom künftigen Chef wohl erst im zweiten Quartal 2019 zu erwarten.
Die Unsicherheiten könnten größeren Kursgewinnen zum Wochenstart entgegengestanden haben. Immerhin aber nahmen die Aktien wieder Tuchfühlung zur Marke von 5 Euro auf, die in der Vorwoche nach einer abermaligen Gewinnwarnung nach unten durchbrochen worden war. Seit einem Hoch von 13,40 Euro im Januar eilen die Papiere von Ceconomy, die im Sommer 2017 vom Handelskonzern Metro abgespalten wurden, von Tief zu Tief - bis auf 4,23 Euro vor wenigen Tagen./tih/ag/mis/he
ISIN DE000A0Z2ZZ5 DE0007257503
AXC0284 2018-10-15/18:20