Die Deutsche Bank sieht die Fahrzeug- und Halbleiterindustrie als Leidtragende des internationalen Handelsstreits. Die meisten anderen Unternehmen könnten dessen direkte Folgen über die Verlegung von Produktionsstätten in die USA sowie höhere Preise noch weitgehend kompensieren, schrieb Analyst Gael de-Bray in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Bei einer Eskalation des Konflikts drohten aber auch ihnen Probleme.
Die Autobauer seien von globalen Zulieferketten abhängig. Sie litten daher unter den zusätzlichen Zöllen auf importierte Autoteile, führte der Experte aus. Zudem könnten die Zölle auf Importautos steigen. In China laufe es für die Branche derzeit nicht gut, und die deutsche Produktion sei im dritten Quartal um über ein Fünftel eingebrochen. Entsprechend rät de-Bray kurzfristig zur Vorsicht gegenüber Aktien aus der Autobranche und von ihr abhängiger Unternehmen. Die Halbleiterindustrie sei wegen der Zulieferketten für elektronische Bauteile zwischen China und den USA durch den Handelskonflikt ebenfalls mit Risiken konfrontiert.
Bei Unternehmen aus anderen Branchen hielten sich die direkten Belastungen dagegen in Grenzen, so der Analyst weiter. Dank der guten Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft könnten sie die aus den Strafzöllen resultierenden, höheren Rohstoffkosten über Preisanhebungen auf die Kunden abwälzen.
Dies würde sich bei einer Zuspitzung des Konflikts aber ändern, warnte de-Bray. Seine Sorge gilt vor allem der chinesischen Konjunktur. Die Exportdaten der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft zeigten bereits Spuren des Streits mit den USA. Falls die Führung in Peking die negativen Auswirkungen nicht politisch auffangen könne, dürfte die Konjunktur weltweit und insbesondere in den Schwellenländern leiden. Vor allem den Investitionsgüterherstellern drohe dann Ungemach.
Einige eher defensiv aufgestellte Unternehmen wären indes weniger
von einer solchen Entwicklung betroffen, schrieb de-Bray. Das
Industrieunternehmen Alstom
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AXC0168 2018-10-16/12:23