Die Antwort vorab: Ja, das ist möglich, aber meistens ist dies nur ein temporärer Effekt.
Natürlich müssen wir hier auf die Wall Street schauen, denn 1. Sind dort die Renditen der US-Staatsanleihen signifikant gestiegen (10-jährige T-Notes innerhalb von 2 Monaten von 2,8 auf 3,25 % Rendite). Und 2. gibt die Wall Street den Ton der weltweiten Börsentendenz an, auch wenn Konjunkturpfade und Zinshöhen divergieren.
Im langfristigen Chart der T-Notes seit 2000 sind die Phasen steigender Renditen, also fallender Bond-Kurse, rot markiert. Vergleicht man nun, wie der S&P 500 in diesen Zeiten steigender Renditen performte (auch in rot abgetragen), wird man überrascht feststellen, dass er sich davon nicht lange aufhalten ließ. Sicherlich gab es die üblichen Rücksetzer bzw. Korrekturen, aber die Aufwärtstrends im S&P 500 endeten nicht durch steigende Zinsen. Dieser Dreh in eine Baisse geschieht normalerweise erst kurz bevor die Konjunktur in eine Rezession abkippt. Aber dies ist wohl nicht so schnell zu erwarten. Zwar wird die USA ihr Wirtschaftswachstum kaum weiter steigern können, aber eine auf hohem Niveau brummende Konjunktur kann sich noch viele Monate so fortsetzen.
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