
Die EU lässt durchblicken, dass sie Italiens Budgetvorschlag zurückweisen wird. Das bedeutet eine wochenlange Hängepartie. Dabei wäre die Lösung einfach.
Die EU hat bis Ende Oktober Zeit, um den Budgetentwurf zu begutachten. Höchstwahrscheinlich wird sie den Entwurf zurückweisen. Danach hat Italien drei Wochen Zeit, um einen neuen Vorschlag einzureichen. Dieser wird dann wieder begutachtet. Bis Mitte Dezember hat die EU dann Zeit, um den Vorschlag anzunehmen oder abzulehnen.
Bleibt Italiens Regierung bei dem aktuellen Entwurf, kommt es Anfang 2019 wohl zur Eröffnung eines Defizitverfahrens. Deutschland hatte ein solches auch einmal am Hals. Es zog sich ganz schön in die Länge. Es dauerte fast drei Jahre, bis es zu Ende war.
Die Langsamkeit hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass niemand überstürzt handeln muss. Der Nachteil: das Thema bleibt jahrelang frisch. Alles, was permanent wiedergekäut wird, lastet auf dem Markt. Im Falle Italiens wissen wir schon seit Mai, dass das Defizit steigen wird. Jedes Mal, wenn das Thema wiederauftaucht, geraten Italiens Anleihen unter Druck.