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MARKT-AUSBLICK/Die Berichtssaison wird es nicht richten

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die jüngste kleine Erholung von den Jahrestiefs im DAX scheint bereits wieder beendet zu sein. Der Handelskonflikt USA/China drückt genauso auf die Stimmung für Aktien wie das Gerangel um den italienischen Haushalt für 2019. Sollten in der kommenden Woche die Ratingagenturen die Bonität bzw den Ausblick Italiens herabstufen, könnte dies neue Verwerfungen an den Märkten auslösen.

Die Berichtssaison hat es bislang nicht geschafft, die Stimmung durchgreifend zu heben. Da nach wie vor aber keine Rezession der Weltwirtschaft droht, bleibt ein regelrechter Crash an den Börsen unwahrscheinlich. Das Potenzial nach oben ist aber weiter begrenzt.

Dass der Handelsstreit und die politischen Unsicherheiten bereits konkrete Spuren in den Bilanzen der Unternehmen hinterlassen haben, zeigt der Blick auf deren Gewinnentwicklungen. Wie die DZ Bank anmerkt, haben sich die Gewinnerwartungen als viel zu optimistisch erwiesen. Zu Jahresbeginn seien die Analysten noch davon ausgegangen, dass die Gewinne der DAX-Unternehmen um 10 Prozent steigen werden. Tatsächlich stagnieren die Gewinne bislang aber. "Die zahlreichen politischen Konflikte, insbesondere befeuert von US-Präsident Trump, machten eine deutliche Expansion der Unternehmensgewinne Europas unmöglich", heißt es.

Rom auf Konfrontationskurs mit Brüssel und den Kapitalmärkten 
 

Dass die gerade begonnene Berichtssaison an dieser Einschätzung etwas ändern wird, ist unwahrscheinlich. Barclays stellt sich in Europa auf insgesamt nur durchwachsene Geschäftszahlen ein. Ein nachlassendes Wachstumsmomentum, die Handelskonflikte und Schwierigkeiten in den Schwellenländern dürften auf die Gewinnentwicklung drücken. Die Analysten rechnen vor allem mit zunehmenden Margendruck, was die Anleger gar nicht mögen.

Immerhin dürfte durch die bereits gesehene Korrektur an den Börsen vieles bereits eingepreist sein. Das ist für die Investoren aber nur ein schwacher Trost, denn die Stimmung dürfte schlecht bleiben.

Im Hintergrund brodeln die politischen Unwägbarkeiten weiter, bzw nehmen an Schärfe zu. Die EU-Kommission hat Rom in einem deutlichen Brief darüber informiert, dass der italienische Haushaltsentwurf mit dem Stabilitätspakt unvereinbar ist. Das wird die populistische 5-Sterne/Lega-Regierung aber kaum beeindrucken, zumal Brüssel in der Praxis kaum Möglichkeiten hat, gegen Italien vorzugehen.

Ganz andere Möglichkeiten haben dagegen die Kapitalmärkte. Die Rendite der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen hat ein neues Vierjahreshoch von 3,78 Prozent erreicht, der Renditeabstand zu Bundesanleihen hat sich auf deutlich über 300 Basispunkte ausgeweitet.

Das tut weh. Und die Schmerzen des italienischen Finanzministers könnten am kommenden Freitag noch zunehmen, wenn sich die Ratingagenturen zu Wort melden. Die Commerzbank rechnet damit, dass Standard & Poor's den Ausblick für Italien senken wird. Moody's dürfte sogar die Kreditwürdigkeit des Landes herabstufen. Das dürfte an den Märkten zwar bereits weitgehend eingepreist sein, das bedeutet aber nicht, dass sich die Renditeabstände nicht noch weiter ausweiten werden.

Wo genau die Schmerzgrenze für Rom liegt ist unklar, denn Italien kann noch für geraume Zeiten mit höheren Zinsdifferenzen leben. Eine unmittelbare Haushaltskrise droht nach Berechnungen der Commerzbank nicht. Außerdem werden laut Marktexperten immer noch in beträchtlichem Umfang Anleihen mit Zinskupons fällig, die über dem aktuellen Zinsniveau liegen. Damit kann sich das Land durch die Ausgabe neuer Anleihen aktuell also immer noch günstiger refinanzieren.

EZB auf Balanceakt 
 

Das Thema Italien wird auch die EZB auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche beschäftigen. Die Notenbank könnte in der Zukunft zum entscheidenden Spieler werden, ist sie doch dank ihres unbegrenzten Liquiditätsschöpfungspotenzial die einzige Institution, die das Überleben Italiens garantieren kann. Einerseits wird sie sich nur sehr ungern politisch instrumentalisieren lassen, andererseits würde ein Zusammenbruch Italiens die Existenz der Währungsunion als Ganzes, und damit die der EZB selbst, gefährden. Ein Balanceakt. Umso wichtiger ist es, mit allen Mitteln Ansteckungen aus dem italienischen Anleihemarkt in den Rest der Eurozone möglichst zu verhindern.

Der Showdown zwischen Rom und Brüssel, der Handelskonflikt zwischen den USA und China, nur stagnierende Unternehmensgewinne - all das spricht gegen eine nachhaltige Erholung im DAX. Hinzu kommt, dass der Index charttechnisch schwer angeschlagen ist, neue Jahrestiefs sind wahrscheinlich. Ein echter Crash bleibt aber unwahrscheinlich. Weder in Europa noch in den USA zeichnet sich eine Rezession, und damit ein Zusammenbruch der Unternehmensgewinne, ab. Der seit Mai intakte Abwärtstrend mit zwischenzeitlichen Gegenbewegungen dürfte bestehen bleiben - zumindest solange, bis sich das fundamentale Umfeld aufhellt.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2018 06:06 ET (10:06 GMT)

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