
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will in Deutschland eine aktive Industriepolitik nach französischem Vorbild gestalten. "Von Frankreich können wir lernen, das wir uns einmischen müssen, wo es nicht funktioniert", sagte der CDU-Politiker auf einer deutsch-französischen Wirtschaftskonferenz in Berlin. Bei den französischen Nachbarn spielt der Staat seit jeher eine viel stärker steuernde Rolle in der Wirtschaft als in der Bundesrepublik.
Altmaier rief dazu auf, dass eine deutsch-französische Kooperation den Kern für europäische Konzerne in den neuen Technologien, wie zum Beispiel künstlicher Intelligenz und der Herstellung von Batteriezellen für Elektroautos, bilden kann. Als Vorbild nannte er immer wieder den Flugzeugbauer Airbus. "Die Frage ist, ob wir das noch einmal schaffen können?"
In einem Interview im Spiegel skizzierte er parallel dazu seine neue Industriestrategie, die aus zwei Säulen bestehen soll. Einerseits soll der Einstieg Chinas bei sicherheitsrelevanten Unternehmen und Technologieführern eingedämmt werden. Lassen sich Investoren nicht gesetzlich blocken, will Altmaier einheimische Unternehmen als Käufer aufbieten. Andererseits soll der Staat bei neuen Technologien die Anschubfinanzierung leisten.
Bei der Produktion von Akkus für Elektro-Autos steht laut dem Vertrauten der Kanzlerin eine industriepolitische Initiative unmittelbar bevor: "Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die bereit sind, bei der Batteriezellproduktion einzusteigen." Am 13. November will Altmaier bei einer Konferenz erste Erfolge präsentieren.
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October 19, 2018 08:04 ET (12:04 GMT)
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