DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
US-Finanzminister Steven Mnuchin will auch nach dem bestätigten Tod des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi nicht über mögliche Sanktionen gegen das saudische Königreich diskutieren. Dazu sei es noch zu früh, sagte Mnuchin. Im Gegenteil will der US-Minister nach Saudi-Arabien reisen, um den Druck auf den Iran in der Region aufrecht zu erhalten. Saudi-Arabien ist der primäre Herausforderer der iranischen Macht in der Region und ein wichtiger Öllieferant der USA. Mnuchin selbst hatte vergangene Woche seine Teilnahme an der Finanzkonferenz Future Investment Initiative wegen der ungeklärten Verwicklungen der Regierung in die damals noch nicht bestätigte Tötung des Journalisten abgesagt. Am Samstag hatte Saudi-Arabien dann eingestanden, das Khashoggi im Konsulat des Königreichs in Istanbul ums Leben gekommen war - angeblich bei einer Schlägerei. Nach der Tötung des Journalisten sagen immer mehr Politiker und Unternehmer ihre Teilnahme an einer Wirtschaftskonferenz in Saudi-Arabien ab. Nur noch rund 120 Referenten und Moderatoren nehmen teil, wie die Veranstalter mitteilten. Am vergangenen Montag hatten noch mehr als 150 Redner auf der Liste gestanden.
Unterdessen will Bundeskanzlerin Angela Merkel vorerst keine weiteren Rüstungsexporte an Saudi-Arabien. Dies könne "nicht stattfinden in dem Zustand, in dem wir momentan sind", sagte sie.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) September
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.771,00 +0,13% Nikkei-225 22.631,35 +0,44% Hang-Seng-Index 26.186,53 +2,45% Kospi 2.160,03 +0,17% Shanghai-Composite 2.668,57 +4,63% S&P/ASX 200 5.904,90 -0,58%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Fester - An den Börsen im chinesischen Kernland legen die Aktienmärkte nach den deutlichen Zugewinnen am Freitag zu Wochenanfang erneut kräftig zu und ziehen andere Börsen in der Region mit nach oben. Die Regierung in Peking hatte am Freitag nach der Veröffentlichung von schwächer als erwarteten BIP-Zahlen, Hilfen für private Unternehmen angekündigt. Weitere Impulse aus Peking zur Ankurbelung der Wirtschaft seien auf dem Weg, darunter erhebliche Steuer- und Abgabensenkungen, die mehr als 1 Prozent des BIP ausmachen könnten, sagte Ma Jun, Berater der chinesischen Zentralbank (PBoC), in einem Interview mit Shanghai Securities News. Auch die Ökonomen von Nomura erwarten in den kommenden Monaten, dass Peking weitere Lockerungs- und Konjunkturmaßnahmen ergreifen werde.
US-NACHBÖRSE
Im nachbörslichen Handel mit US-Aktien hat sich am Freitag kurs- und umsatzmäßig mangels neuer Nachrichten wenig getan. Paypal verteidigten ihr gut 9-prozentiges Plus aus dem Tageshandel an der Wall Street und wurden zuletzt kaum verändert gehandelt. Der Zahlungsdienstleister hatte zuvor gute Geschäftszahlen präsentiert. OFG Bancorp kamen nur leicht um 0,2 Prozent zurück, nachdem der Kurs zuvor nach guten Zahlen um 13 Prozent nach oben geschnellt war.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.444,34 0,26 64,89 2,93 S&P-500 2.767,78 -0,04 -1,00 3,52 Nasdaq-Comp. 7.449,03 -0,48 -36,11 7,90 Nasdaq-100 7.107,23 -0,12 -8,86 11,11 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 935 Mio 825 Mio Gewinner 1.454 707 Verlierer 1.521 2.285 unverändert 96 86
Uneinheitlich - Die übergeordneten Sorgen, vor allem um das globale Wachstum, dominierten das Geschehen - zumal aus China leicht enttäuschende BIP-Zahlen gemeldet worden waren. Wie schon in China selbst stützten aber beruhigende Worte aus Peking auch in den USA die Börse, denn sie wurden als Signal für nötigenfalls wachstumssteigernde Impulse gedeutet. Paypal schossen um 9,4 Prozent nach oben. Der Zahlungsdienstleister hatte positiv mit Umsatz und Ergebnis überrascht. Ebay stürzten dagegen nach einem negativen Analystenkommentar durch Stifel Nicolaus um 8,9 Prozent ab. American Express gewannen 3,8 Prozent. Der Finanzkonzern hatte nach guten Geschäftszahlen den Ausblick angehoben. Dowdupont fielen um 1,9 Prozent. Der Chemiekonzern hatte Abschreibungen angekündigt. Procter & Gamble übertraf die Erwartungen. Die Aktie kletterte um 8,8 Prozent.
TREASURYS
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,89 1,7 2,87 168,9 5 Jahre 3,04 1,1 3,03 111,2 10 Jahre 3,19 1,3 3,18 74,8
US-Rentenpapiere waren mit den Entspannungssignalen aus China mehr so gefragt, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 1,4 Basispunkte auf 3,19 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,1512 -0,0% 1,1515 1,1443 -4,2% EUR/JPY 129,66 +0,1% 129,57 128,66 -4,2% EUR/GBP 0,8809 -0,0% 0,8810 0,8779 -0,9% GBP/USD 1,3069 -0,0% 1,3071 1,3033 -3,3% USD/JPY 112,63 +0,1% 112,53 112,43 +0,0% USD/CNY 6,9322 +0,0% 6,9297 6,9312 +6,5% USD/CNH 6,9320 -0,1% 6,9367 6,9377 +6,4% USD/HKD 7,8408 +0,0% 7,8401 7,8398 +0,4% AUD/USD 0,7110 -0,2% 0,7123 0,7110 -9,1% NZD/USD 0,6591 -0,1% 0,6600 0,6570 -7,2% Bitcoin BTC/USD 6.488,20 -0,7% 6.532,50 6.457,81 -52,5%
Der Euro erholte sich mit den Aussagen von EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici, er könne sich die Eurozone ohne Italien nicht vorstellen. Der Euro stieg auf 1,1506 Dollar nach einem Tagestief bei 1,1433. Der ICE-Dollarindex zeigte sich mit der Euro-Erholung 0,2 Prozent im Minus. Belastet wurde der Greenback von Äußerungen des Fed-Präsidenten von Atlanta, Raphael Bostic. Dieser sieht im Fall des getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi ein Risiko für die US-Konjunktur.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,37 69,12 +0,4% 0,25 +18,8% Brent/ICE 80,03 79,78 +0,3% 0,25 +26,1%
Die steigenden Spannungen zwischen den USA und Saudi-Arabien wegen des Todes des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi trieben die Ölpreise. US-Präsident Trump hatte mit ernsten Konsequenzen gedroht. Zudem waren die Ölimporte in China im September auf Rekordniveau gestiegen. WTI stieg um 0,7 Prozent auf 69,12 Dollar, für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 79,78 Dollar nach oben.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.227,90 1.226,80 +0,1% +1,10 -5,8% Silber (Spot) 14,67 14,63 +0,3% +0,04 -13,4% Platin (Spot) 835,00 832,75 +0,3% +2,25 -10,2% Kupfer-Future 2,80 2,78 +0,9% +0,03 -16,3%
Der Goldpreis profitierte von der Suche der Anleger nach Sicherheit - auch vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Saudi-Arabien und den USA. Die Feinunze verteuerte sich um 0,1 Prozent auf 1.227 Dollar.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR
HURRIKAN
Ein Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4 steuert auf Mexiko zu. Der Hurrikan "Willa" sei "extrem gefährlich", warnte das US-Hurrikan-Zentrum (NHC) am Sonntag. Er erreichte demnach Windgeschwindigkeiten von 220 Stundenkilometern und befand sich rund 365 Kilometer von Cabo Corrientes an der Westküste Mexikos entfernt. "Willa" dürfte am Dienstag die mexikanische Küste erreichen.
USA/RUSSLAND
Russland hat die USA davor gewarnt, den mit Moskau geschlossenen INF-Vertrag zur Abschaffung von atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen aufzukündigen. Die internationale Gemeinschaft werde dies nicht verstehen, und es werde sogar eine "strenge Verurteilung" geben, sagte der stellvertretende Außenminister Sergej Riabkow. US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag angekündigt, dass die USA "das Abkommen beenden" würden. "Russland hat das Abkommen verletzt", sagte Trump.
FIATCHRYSLER
verkauft sein Komponentengeschäft Magneti Marelli nach Asien. Die zum Finanzinvestor KKR gehörende japanische Calsonic Kansei wird neuer Eigentümer. Der italienische Autozulieferer wird laut Mitteilung dabei mit 6,2 Milliarden Euro bewertet. Das fusionierte Unternehmen kommt auf einen Umsatz von 15,2 Milliarden Euro. Magneti Marelli beliefert Fiat Chrysler und andere globale Fahrzeughersteller mit Komponenten wie Kfz-Elektronik und Beleuchtung sowie Motor, Fahrwerk und Auspuffanlagen. Die Veräußerung des Geschäfts ist die erste größere Maßnahme des neuen Fiat-Chrysler-Chefs Mike Manley.
GENERAL ELECTRIC
Siemens ist im Wettbewerb mit General Electric (GE) um einen milliardenschweren Großauftrag im Irak wieder im Rennen. Vorstandschef Joe Kaeser und der irakische Elektrizitätsminister Kasim al-Fahdawi unterzeichneten eine Absichtserklärung, wonach auch die Roadmap des Münchner Konzerns zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Energieinfrastruktur weiter verfolgt werden soll. Allerdings ist ein Zuschlag nicht sicher. Auch GE hofft weiter auf den lukrativen Auftrag und unterzeichnete "Prinzipien für die Kooperation" zum Wiederaufbau des Energiesektors mit der Regierung. Möglicherweise wird der Großauftrag zwischen den Rivalen auch geteilt.
HASBRO
Der US-Spielzeughersteller Hasbro setzt den Rotstift an. Der Konzern will unter 10 Prozent der Stellen streichen.
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October 22, 2018 01:36 ET (05:36 GMT)
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