Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bundesbank: Deutsche Wirtschaft im 3Q wohl nicht gewachsen
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland könnte nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank im dritten Quartal 2018 vorübergehend zum Erliegen gekommen sein. Wie die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht für Oktober schreibt, lag das vor allem an den Problemen der Automobilwirtschaft bei der Zertifizierung von Fahrzeugen nach einem neuen Emissionstestverfahren, dem sogenannten WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure). Für das laufende vierte Quartal erwartet die Bundesbank wieder ein kräftiges Wachstum.
Italien will trotz EU-Kritik an Haushaltsplan für 2019 festhalten
Die italienische Regierung hat verkündet, dass sie an ihrem ausgabenintensiven Haushaltsplan für 2019 festhalten will, obwohl die EU-Kommission gewarnt hatte, dass sie damit gegen die Fiskalregeln verstößt. In einer Antwort auf ein Schreiben der Kommission von letzter Woche erklärte die Regierung, sie werde nicht von ihren Plänen abgehen, ein Haushaltsdefizit von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anzupeilen - drei Mal so hoch wie mit der Vorgängerregierung vereinbart.
Aufschwung lässt Staatsdefizite im Euroraum sinken
Mit dem Konjunkturaufschwung in der Eurozone sind die Haushaltsdefizite und die Schuldenstände im vergangenen Jahr spürbar gesunken. Wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete, ging das öffentliche Defizit im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 1,0 von 1,6 Prozent im Vorjahr zurück. In der EU-28 sank das Defizit auf 1,0 von 1,7 Prozent.
China will mit Steuersenkung den Konsum ankurbeln
Die chinesische Regierung hat einen Plan zu umfangreichen Steuersenkungen vorgestellt, mit dem der Konsum im Land angeschoben werden soll. Die neuen Steuerregeln sollen zum 1. Januar 2019 in Kraft treten, wie das Finanzministerium und die Steuerbehörde gemeinsam mitteilten. Die Steuersenkungen und Gebührenermäßigungen dürften 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen, sagte Ma Jun, ein Berater der Zentralbank, in einem Interview mit dem Finanzmagazin Caixin. Künftig sollen Haushalte ihre Ausgaben für Bildung und Wohnkosten von der Steuer absetzen können.
Altmaier will weiter leistungsfähige Stahlindustrie
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat vor dem in Saarbrücken geplanten nationalen Stahlgipfel gefordert, die Leistungsfähigkeit der Stahlindustrie zu erhalten. "Wir haben ein nationales Interesse, dass es in Deutschland und Europa auch in Zukunft eine leistungsfähige Stahlindustrie gibt", sagte Altmaier im ZDF-Morgenmagazin. Heute sei sie dies, dauerhafter Schutz für die Stahlindustrie bedeute jedoch auch Schutz vor Dumpingpreisen und einen Abbau der US-Strafzölle.
Stahlbranche warnt vor übereiltem Aus für Kohlekraftwerke
Die Deutsche Stahlbranche hat vor Belastungen bei einem übereilten Ausstieg aus der Kohleverstromung gewarnt. Durch den Anstieg der Strompreise seien Zusatzkosten für die Stahlindustrie von 140 bis 220 Millionen Euro im Jahr zu erwarten, teilte die Wirtschaftsvereinigung Stahl anlässlich des am Montag in Saarbrücken stattfindenden ersten nationalen Stahlgipfels mit. Die Industrie betrachte die Entwicklung der Energiewende in Deutschland und die Diskussionen im Rahmen der Kohlekommission "mit Sorge".
Grüne legen in Umfrage zu
Wenn in dieser Woche der Bundestag gewählt würde, wäre nach einer aktuellen Umfrage aufgrund deutlicher Zugewinne der Grünen eine schwarz-grüne Koalition möglich. Der Umfragewert der Partei stieg im RTL/n-tv-Trendbarometer im Vergleich zur Vorwoche um 2 Prozentpunkte auf jetzt 21 Prozent. CDU/CSU kommen demnach auf 27 Prozent, die SPD erreicht 14 Prozent, die FDP und die Linke je 9 Prozent und die AfD 15 Prozent.
Kreml: Ausstieg aus Abrüstungsvertrag würde Welt "gefährlicher machen"
Der Kreml hat US-Präsident Donald Trump vor dem Ausstieg aus einem wichtigen Abrüstungsabkommen mit Russland gewarnt. Wenn Trump seinen Plan in die Tat umsetze, werde dies "die Welt gefährlicher machen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Trumps Vorwurf, dass Russland das INF-Abkommen verletze, wies der Sprecher von Präsident Wladimir Putin zurück.
Australische Regierung verliert Mehrheit im Parlament
Australiens konservative Regierung hat bei einer Nachwahl ihre parlamentarische Mehrheit von nur einem Sitz verloren und sieht sich der Gefahr von Neuwahlen ausgesetzt. Premierminister Scott Morrison steht nun vor einer heiklen Regierungszeit. Die Liberal Party of Australia erlitt am Samstag in einem Wahlkreis in Sydney eine Niederlage, der vom ehemaligen Premierminister Malcolm Turnbull gehalten wurde, bevor er im August aus dem Amt verdrängt wurde.
+++ Konjunkturdaten +++
Taiwan Exportaufträge Sep +4,2% gg Vorjahr (PROG: +5,6%)
Taiwan Exportaufträge Sep 47,86 Mrd USD
DJG/DJN/AFP/apo
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October 22, 2018 07:30 ET (11:30 GMT)
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