FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens-Chef Joe Kaeser hat nun auch seine Teilnahme an der Investorenkonferenz "Future Investment Initiative" in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad in dieser Woche abgesagt. "Ich werde nicht an der FII 2018 teilnehmen. Es ist die sauberste Entscheidung, aber nicht die mutigste", teilte Kaeser in einem Beitrag auf LinkedIn mit, auf den sein Communications-Team verlinkte.
Er habe Hunderte, wenn nicht Tausende Emails und Social-Media-Posts erhalten, die ihn ersuchten, an der Konferenz nicht teilzunehmen.
Seine Absage sei keine Entscheidung gegen das Königreich Saudi-Arabien oder sein Volk, sagte Kaeser. Siemens sei seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner Saudi-Arabiens gewesen und unterstütze die Vision 2030. Aber in der aktuellen Situation "muss die Wahrheit herausgefunden und der Gerechtigkeit gedient werden", so Kaeser in seiner Begründung.
Viele hochrangige Manager und Politiker hatten ihre Teilnahme bereits abgesagt, nachdem immer mehr Details über den Tod des saudischen Journalisten und Regimekritikers Jamal Khashoggi ans Licht kamen, der mutmaßlich im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet wurde.
Am Freitag wurde bekannt, dass der Vorstandschef der Deutschen Bank, Christian Sewing, seine Teilnahme abgesagt habe. Dies sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Zahlreiche Topmanager und Politiker hatten bereits abgesagt, unter anderem der US-Finanzminister Steven Mnuchin.
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October 22, 2018 08:46 ET (12:46 GMT)
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