Der Haushaltskonflikt zwischen der EU mit
Italien hat den Eurokurs
Der Schuldenstreit zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kommission droht zu eskalieren. Die italienische Regierung hat ihren umstrittenen Kurs einer höheren Neuverschuldung verteidigt. Es sei ihm bewusst, dass die Budgetpläne nicht im Einklang mit dem Euro-Stabilitätspakt seien, schrieb Finanzminister Giovanni Tria an die Brüsseler Behörde. Die angepeilte Erhöhung des Defizits sei aber angesichts der "dramatischen wirtschaftlichen Lage, in der sich die benachteiligten Schichten der italienischen Gesellschaft befinden", eine "schwierige aber notwendige Entscheidung".
Die EU-Kommission hatte die Pläne Italiens zuvor scharf kritisiert. "Man rechne mit einer Ablehnung des Haushaltsentwurfs aus Brüssel bereits am morgigen Dienstag", kommentierte Marco Wagner, Ökonom bei der Commerzbank. Danach hätte die italienische Regierung drei Wochen Zeit, den Haushalt nachzubessern. "Der Konflikt wird also anhalten und die Märkte werden schwankungsanfällig bleiben", so Wagner. Eine Ablehnung des Haushalts wäre eine historisch einmalige Entscheidung.
Unterdessen belasteten auch Aussagen der Deutschen Bundesbank den Euro etwas. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland könnte demnach im dritten Quartal vorübergehend zum Erliegen gekommen sein. Die "konjunkturelle Aufwärtsbewegung in Deutschland" sei aber "grundsätzlich nach wie vor intakt".
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88425 (0,88020) britische Pfund, 129,63 (129,05) japanische Yen und 1,1456 (1,1421) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1222,30 (1227,85) Dollar festgesetzt./jsl/jkr/he
ISIN EU0009652759
AXC0231 2018-10-22/17:13