FRANKFURT (Dow Jones)--Der Spezialchemiekonzern Covestro ist im dritten Quartal mit 4,8 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro erneut gewachsen, Schwächen im Polyurethangeschäft in Europa und Asien wirkten jedoch dämpfend. Das operative Ergebnis blieb angesichts steigender Rohstoffkosten mit 859 Millionen Euro auf Vorjahresniveau und übertraf damit die Erwartungen von Analysten. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 496 Millionen Euro, wie Covestro mitteilte, 1 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Covestro kündigte Sparmaßnahmen an, darunter den Abbau von 900 Stellen.
Verglichen mit dem Frühjahr hat sich das Wachstum bei Covestro stark abgeschwächt. Der größte Geschäftsbereich mit den Kunststoffvorprodukten MDI und TDI entwickelte sich insgesamt leicht rückläufig und litt unter negativen Währungseffekten, schwachen Preisen und Anlagenstillständen. Auch der Absatz fiel. Wegen steigender Rohstoffpreise brach das Ergebnis hier um gut ein Fünftel ein.
Das Polykarbonat-Geschäft wuchs dagegen bei steigenden Mengen und Preisen deutlich. Unterstützt von einem Sondereffekt aus dem Verkauf des US-Plattengeschäfts verdoppelte sich das Ergebnis. Der kleinste Bereich mit Lacken, Klebstoffen und Spezialitäten wuchs zwar ebenfalls deutlich, hier blieb das Ergebnis jedoch unverändert.
Covestro bestätigte die vor drei Monaten angehobene Prognose, wonach das EBITDA höher ausfallen soll als im Vorjahr und die Kapitalrendite (ROCE) ungefähr Vorjahresniveau erreicht. Daneben will Covestro einen freien operativen Cashflow von mehr als 2 Milliarden Euro erzielen. Basis dafür soll ein Absatzwachstum im niedrig bis mittel einstelligen Prozentbereich sein.
Erst vor wenigen Wochen hatte Covestro die bisher größte Einzelinvestition verkündet. Für 1,5 Milliarden Euro soll am texanischen Konzernstandort Baytown eine große neue MDI-Anlage entstehen, die eine alte kleine ersetzt. Wenn sie 2024 den Betrieb aufnimmt, hat Covestro die Produktionskapazität für dieses Kunststoffvorprodukt in der Region mehr als verdoppelt. MDI ist die Grundlage für Hartschäume, die unter anderem als Dämmstoff in Gebäuden und Kühlschränken eingesetzt werden.
Jetzt kündigte der Konzern ein Effizienzprogramm an, mit dem die Kosten binnen drei Jahren um etwa 350 Millionen Euro jährlich sinken sollen. Größtenteils sollen mit digitalen Lösungen die Sachkosten reduziert werden, aber auch 900 Stellen will Covestro weltweit abbauen - vornehmlich in der Verwaltung und in Zentralfunktionen.
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October 25, 2018 01:14 ET (05:14 GMT)
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