Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Merkel erwartet nach Verzicht keinen Machtverlust auf großer Bühne
Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet nicht damit, dass der Verzicht auf den CDU-Parteivorsitz ihr Ansehen als Regierungschefin in der Welt schwächen wird. "Ich glaube, dass sich an der Verhandlungsposition in internationalen Verhandlungen nichts verändert", sagte Merkel am Dienstag in Berlin. "Man kann sogar sagen, ich habe mehr Zeit, mich auf die Aufgaben als Regierungschefin zu konzentrieren."
Deutsche HVPI-Inflation etwas niedriger als erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Oktober etwas weniger als erwartet zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lag um 2,4 (September: 2,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten Inflationsraten von 0,1 und 2,5 Prozent prognostiziert. Für den Euroraum, dessen Daten am Mittwoch (11.00 Uhr) veröffentlicht werden, erwarten Analysten einen Anstieg der Teuerungsrate auf 2,2 (2,1) Prozent.
Verheiratete Frauen werden nicht automatisch gemeinsam Eltern
Trotz der Einführung der Ehe für alle werden zwei verheiratete Frauen bei der Geburt eines Kinds rechtlich nicht automatisch gemeinsam Eltern. Der Bundesgerichtshof (BGH) stellte in einem am Dienstag veröffentlichten Beschluss klar, dass die Frau der Mutter nicht aufgrund der Ehe zum Elternteil wird. Sie kann das Kind demnach weiterhin nur adoptieren. (Az. XII ZB 231/18)
Regierung kurbelt mit Maßnahmenbündel Afrika-Geschäft an
Mit einem 1 Milliarde Euro schweren Entwicklungsinvestitionsfonds und anderen Maßnahmen will die Bundesregierung im Rahmen des "Compact with Africa" weitere Investoren auf den Kontinent locken. Man wolle damit auch ein Signal setzen, "dass uns an einer guten und gewinnbringenden Partnerschaft zwischen Europa und Afrika gelegen ist", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag beim G20 Investment Summit in Berlin. Dem "Compact of Africa" gehören derzeit elf afrikanische Staaten ein, weitere sollen folgen.
Bundesregierung will Investitionen in Afrika besser vor Risiken schützen
Die Bundesregierung will das Engagement der Privatwirtschaft in Afrika stärker als bisher unterstützen. Bei einem Afrika-Investitionsgipfel in Berlin kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag Maßnahmen an, um die Risiken für Unternehmer und Investoren zu verringern. Die Schaffung guter wirtschaftlicher Perspektiven bedürfe staatlicher, aber auch privatwirtschaftlicher Investitionen. "Das ist moderne Entwicklungspolitik", sagte Merkel vor Vertretern der deutschen Wirtschaft und vor afrikanischen Staats- und Regierungschefs.
EZB/Lautenschläger droht strengere Überwachung der Leverage Ratio an
EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger hat sich der Forderung des Baseler Ausschusses nach einer strikteren Einhaltung der ungewichteten Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) durch die Banken angeschlossen. In einer Rede anlässlich des zehnten Jahrestages des Beginns der Finanzkrise warnte Lautenschläger zudem davor, bei der Umsetzung der nach der Krise vereinbarten strengeren Regeln nachzulassen.
Russland plant Raketentests in Nähe von Nato-Großmanöver in Norwegen
Russland will in der Nähe des Nato-Großmanövers "Trident Juncture 18" vor der norwegischen Küste Raketentests vornehmen. Das Militärbündnis wurde nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg vergangene Woche über die russischen Tests informiert, die sich mit der Nato-Übung überschneiden. "Ich erwarte von Russland, dass es sich professionell verhält", sagte Stoltenberg am Dienstag am Rande des Manövers im Westen Norwegens.
Erdogan droht mit neuer Offensive gegen kurdische Miliz in Nordsyrien
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit einer neuen Offensive auf die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien gedroht. "Wir werden die Terrorstrukturen östlich des Euphrat zerstören. Wir haben dazu unsere Vorbereitungen, unsere Pläne und Programme abgeschlossen", sagte Erdogan am Dienstag vor der Fraktion der Regierungspartei AKP in Ankara mit Blick auf die von den USA unterstützte Kurdenmiliz.
Stimmung der US-Verbraucher im Oktober verbessert
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Oktober deutlicher als erwartet aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 137,9. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 136,5 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 135,3 von zunächst 138,4 nach unten revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 172,8 (Vormonat: 169,4), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 114,6 (112,5).
Trump verschärft vor Kongresswahlen seine Anti-Migrations-Rhetorik
Eine Woche vor den Kongresswahlen verschärft US-Präsident Donald Trump seine Anti-Migrations-Rhetorik weiter. Künftig solle nicht mehr jedes auf dem Boden der USA geborene Kind automatisch die Staatsbürgerschaft erhalten, kündigte der Präsident an. Das seit 1868 in einem Verfassungszusatz festgeschriebene Geburtsrecht will er per Dekret kippen. Zudem kündigte Trump an, dass Asylbewerber in "Zeltstädten" an der Grenze zu Mexiko festgehalten werden sollen.
+++ Konjunkturdaten
*DJ US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 3 Wochen Okt +5,7% gg Vorjahr
*DJ US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 3 Wochen Okt +0,1% gg Sep
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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October 30, 2018 14:00 ET (18:00 GMT)
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