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HSH Nordbank
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Meinung weekly: Schwere Zeiten für Aktionäre

Aktieninhaber machen derzeit eine schwere Zeit durch. Konnte man am Ende des Sommers am amerikanischen Markt noch ein sattes Jahresplus verzeichnen, raufen sich viele Investoren jetzt die Haare. Sie ärgern sich, dass sie die bis dahin angelaufenen Gewinne nicht mitgenommen haben. Beim Dax hätte man sich Verluste erspart, wenn man sein Depot noch frühzeitiger geleert hätte. Allein im berühmt berüchtigten Oktober verloren die Aktienindizes aus der Eurozone und den USA zwischen 5 und 8 %. Muss man da jetzt durch, sollte man alles verkaufen oder wäre es vielleicht ratsam, vermeintlich günstig nachzukaufen? Bitte erwarten Sie darauf keine eindeutige Antwort, zumal diese Frage stets auch im Zusammenhang mit der individuellen Anlagestrategie zu betrachten ist. Wir möchten mit Ihnen aber einige Überlegungen teilen, die bei der Meinungsfindung helfen können.

Die globalen Aktienmärkte werden typischerweise von den US-Märkten getrieben. Steigen oder sinken die Kurse an der Wall Street, geht es üblicherweise auch in Europa aufwärts oder abwärts. Daher lohnt sich ein Blick auf die Ursachen der derzeitigen Kursturbulenzen in den USA. Als erster Grund ist der allmählich auslaufende Aufschwung zu nennen. Wie jetzt, mögen Sie fragen, die US-Konjunktur boomt doch. 3,5 % annualisiertes Wachstum im dritten Quartal, eine hervorragende Konsumentenstimmung und ein brummender Arbeitsmarkt. Genau aber das ist das Problem. So ist beispielsweise die Arbeitslosenrate mit 3,7 % auf dem tiefsten Stand seit 1969. Wie aber sollen Unternehmen in den kommenden Jahren ihr Expansionstempo halten oder gar beschleunigen, wenn der Arbeitsmarkt leergefegt ist? Nach über neun Jahren Wachstum wäre es keineswegs ungewöhnlich, wenn sich die Konjunktur eintrübt.

In diesem Umfeld gut ausgelasteter Kapazitäten ist die Inflation wieder gestiegen. Daher hat die US-Notenbank vor geraumer Zeit angefangen, ihre Zinsen zu erhöhen. Auch die Staatsanleiherenditen sind gestiegen. Mittlerweile werfen diese bei einer zehnjährigen Laufzeit mehr als 3 % ab. Da denken viele Investoren darüber nach, Aktien abzustoßen und stattdessen die Schuldtitel der USA zu kaufen. Das und die am 6. November anstehenden Zwischenwahlen belasten natürlich die Aktienkurse.

In der Eurozone sind die Zinsen hingegen noch extrem niedrig. Hier werden die Aktien durch andere Faktoren geschwächt. So bergen Italien und Brexit erheblichen Sprengstoff für die Unternehmen in Europa. Es ist kaum vorherzusagen, ob die Investoren mit Italien bereits in wenigen Wochen oder erst in zwei Jahren die Geduld verlieren. Ähnliches gilt für Großbritannien und dem drohenden Brexit.

Wir haben es also mit einer komplexen Gemengelage zu tun. Angesichts der überhitzten US-Konjunktur könnte es sich lohnen, allmählich in nicht-zyklische Titel umzuschichten. Dazu gehören etwa Konsumgüterhersteller und Aktien des Sektors Gesundheit. Für die Frage, wie die Kurse in den USA auf die Zwischenwahlen reagieren werden, lohnt möglicherweise ein Blick in die Historie. So hat der S&P 500-Index seit dem zweiten Weltkrieg jedes Mal nach den Zwischenwahlen in den ersten sechs Monaten deutlich zugelegt - im Durchschnitt etwa 15 %. Für die meisten Volkswirtschaften der Eurozone sind wir trotz der schwächeren Wirtschaftsdaten konjunkturell optimistisch. Ein solides Wirtschaftswachstum sollte auch den Aktien helfen. Der Blick in die Kristallkugel wird jedoch erfahrungsgemäß durch das Unerwartete erheblich getrübt. Was folgt daraus? Vermutlich münden die derzeitigen Aktienmarktturbulenzen nicht in einem breit angelegten Kurssturz. Sogar eine Jahresendrallye ist möglich. Sie können aber auch diese ganzen Überlegungen beiseite schieben und es mit dem legendären Börsenguru André Kostolany halten: Heute kaufen und in zehn Jahren schauen, was draus geworden ist.


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