Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Euroraum-Banken widerstandsfähiger als 2016
Die 33 wichtigsten Banken des Euroraums haben ihre Widerstandsfähigkeit gegen Schocks in den vergangenen zwei Jahren nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) erhöht. Wie die EZB nach Veröffentlichung der Ergebnisse des aktuellen Stresstests mitteilte, verfügen die Institute im Durchschnitt über höhere Kapitalpuffer, obwohl es im Test wegen des gegenüber dem Stresstest 2016 strengeren adversen Szenario zu einem stärkeren Rückgang der Kernkapitalquote (CET1) kam.
Auftragseingang der US-Industrie steigt etwas stärker als erwartet
Der Auftragseingang der US-Industrie ist im September etwas deutlicher als erwartet gestiegen und war auch im August deutlicher als bisher angenommen. Nach Mitteilung des Handelsministeriums stieg er gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von nur 0,5 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein Plus von 2,6 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte.
US-Arbeitsmarkt im Oktober stärker als erwartet
Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Oktober robuster als erwartet gezeigt: Die Beschäftigung wuchs stärker als erwartet, und die Arbeitslosenquote blieb trotz höherer Erwerbsquote auf den niedrigsten Stand seit 1969. Der Lohnzuwachs blieb leicht unter den Erwartungen, erreichte aber auf Jahresbasis aufgrund eines vorteilhaften Basiseffekts das höchste Niveau seit 2009. Experten vermuten, dass die Zahlen auch wegen Nachholeffekten nach einem Hurrikan im September etwas nach oben verzerrt waren.
Defizit in US-Handelsbilanz weitet sich aus
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im September stärker als erwartet gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 54,02 Milliarden Dollar nach revidiert 53,31 (vorläufig; 53,24) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivasaldo von 53,80 Milliarden Dollar gerechnet.
Stahlproduktion in Deutschland niedriger als bisher gedacht
Die von der Wirtschaftsvereinigung Stahl veröffentlichten neuen Zahlen zur deutschen Rohstahlproduktion sind in der Branche mit Überraschung aufgenommen worden. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Erzeugung danach um knapp 3 Prozent abgenommen. Der Aufwärtstrend des Jahres 2017 hat sich damit nicht fortgesetzt. Die letzten Produktionsdaten hatte die WV Stahl im August 2017 veröffentlicht. Wegen kartellrechtlichen Untersuchungen in der deutschen Stahlbranche war die Publikation der Produktionszahlen ausgesetzt worden.
Koalition will Kassen zu Verzicht auf Nachforderungen in Millionenhöhe zwingen
Die große Koalition plant, die gesetzlichen Krankenkassen zum Verzicht auf millionenschwere Nachforderungen an die Kliniken wegen fehlerhafter Abrechnungen zu zwingen. Ein der Nachrichtenagentur AFP vorliegender Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen sieht vor, dass die Verjährungsfrist für Ansprüche der Kassen an die Kliniken rückwirkend verkürzt wird. Der GKV-Spitzenverband warnte davor, eine rückwirkende Regelung im Eiltempo durchs Parlament zu bringen.
Merkel und Morawiecki wollen Zusammenarbeit intensivieren
Bei den 15. deutsch-polnischen Regierungskonsultationen in Warschau haben die Partner am Freitag über die Intensivierung ihrer Zusammenarbeit gesprochen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hob anschließend auf einer Pressekonferenz mit dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki die gute militärische Zusammenarbeit im Rahmen der Nato und bei der Entwicklung von gemeinsamen Waffensystemen hervor. Beide Seiten stimmten vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise auch in der Haltung gegenüber Russland überein.
Rabobank: Neuer EZB-Langfristtender ist unausweichlich
Die Rabobank hält ein neues langfristiges Refinanzierungsgeschäft der Europäischen Zentralbank (EZB) für unausweichlich. Grund ist, dass die Restlaufzeit des ersten, 2016 begebenen TLTRO im Sommer 2019 unter ein Jahr fällt und den beteiligten Banken nicht mehr bei der Erfüllung der langfristigen Liquiditätskennziffer NSFR hilft. Laut Rabobank gilt das vor allem für italienische und spanische Banken.
Keine Ausnahme für EU von neuen Iran-Sanktionen der USA
Von den am Montag in Kraft tretenden US-Sanktionen gegen den Iran werden acht Drittstaaten ausgenommen, nicht jedoch die EU. Dies teilte US-Außenminister Mike Pompeo am Freitag in Washington mit. Die Namen der von den Strafmaßnahmen befreiten Länder nannte er zunächst nicht. Die türkische Regierung erklärte aber kurz darauf, Unternehmen ihres Landes seien ausgenommen.
Türkei und USA heben gegenseitige Sanktionen gegen Minister auf
Die Türkei und die USA haben ihre Sanktionen gegen Minister des jeweils anderen Landes aufgehoben. Das teilte das türkische Außenministerium mit. Während das US-Finanzministerium entschieden habe, die Sanktionen gegen den türkischen Justizminister Abdulhamit Gül und Innenminister Süleyman Soylu aufzuheben, habe das türkische Außenministerium die Strafmaßnahmen gegen US-Justizminister Jeff Sessions und die Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen aufgehoben.
Trump könnte Außenamtssprecherin Nauert zu neuer UN-Botschafterin ernennen
US-Präsident Donald Trump könnte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, zur neuen Botschafterin seines Landes bei den Vereinten Nationen machen. Die frühere Fox-News-Journalistin werde für den Posten "ernsthaft" in Erwägung gezogen, sagte Trump am Donnerstag und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Nauert sei "exzellent" und schon "seit langer Zeit eine Unterstützerin".
Putin bekräftigt bei Empfang Díaz-Canels russisch-kubanische Freundschaft
Russlands Staatschef Wladimir Putin hat bei einem Besuch des kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel in Moskau die Freundschaft beider Staaten bekräftigt. Die Beziehungen zwischen Russland und Kuba "haben von Anfang an einen besonderen Charakter, einen strategischen Charakter", erklärte Putin beim Empfang Díaz-Canels im Kreml. "Wir sind verbunden in Freundschaft und gegenseitiger Unterstützung."
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November 02, 2018 14:00 ET (18:00 GMT)
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